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Page 28 - STIL 3 2020
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 PERFORMANCE
Zahlen und Fakten zum 1. Halbjahr 2020 ENachfragerückgang infolge der Corona-Pandemie führt zu niedrigerem Umsatz und Ergebnis
rwartungsgemäß haben
die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie den Salzgitter-Konzern im zweiten
Quartal 2020 deutlich stärker beeinträch- tigt als in den ersten drei Monaten des Jahres. Besonders der Nachfrageeinbruch aus der Automobilindustrie belastete
das Ergebnis, während sich die Bau- branche stabil zeigte. So verzeichneten die Tochtergesellschaften des Konzerns eine verglichen mit 2019 um 10 bis 70 % geringere Auslastung. Darüber hinaus entfalteten die schon vor der aktuellen Krise überdimensionierten Importquoten für zollfreie Stahlimporte in die Europä- ische Union keinerlei Schutzwirkung, da sich deren prozentualer Anteil infolge des Rückgangs der Stahlnachfrage in der EU im 2. Quartal sogar noch erhöhte.
Vor diesem Hintergrund gab der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns
im ersten Halbjahr 2020 insbesondere mengenbedingt gegenüber der Vorjah- resperiode um 20 % nach (3.631,0 Mio. €; H1 2019: 4.526,2 Mio. €). Das Vorsteu- erresultat betrug 127,8 Mio. € (H1 2019: 145,3 Mio. €) und spiegelt primär den Auslastungsrückgang im 2. Quartal sowie entsprechend gesunkene Ergebnisbeiträge aller Geschäftsbereiche wider. Frühzeitig und konsequent eingeleitete Maßnahmen zur Kostensenkung und Liquiditäts- sicherung sowie 34,0 Mio. € Beitrag des nach der Equity-Methode bilanzierten Engagements an der Aurubis AG
(H1 2019: 56,4 Mio. €) wirkten gegen- läufig. Aus 144,7 Mio. € Ergebnis nach Steuern (H1 2019: 96,4 Mio. €) errechnen sich 2,70 € Ergebnis je Aktie (H1 2019: 1,73 €) sowie –6,3 % Verzinsung des ein- gesetzten Kapitals (H1 2019: 7,9 %).
Mit 34,4 % Eigenkapitalquote ist die Bilanz des Salzgitter-Konzerns nach
wie vor solide.
Vorstandsvorsitzender Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann zur aktuellen Lage: „Die letzten Monate zählen wegen der Coronakrise sicherlich zu den heraus- forderndsten unserer Unternehmensge- schichte. Wir lassen uns in dieser Zeit stets von den Prinzipien der Verhält- nismäßigkeit und der Güterabwägung zwischen dem bestmöglichen Schutz der
 Ungeachtet der Corona-Pandemie setzt die Salzgitter AG ihre geplanten großen Investitionsprojekte fort. Dazu gehören der Bau der neuen Feuerverzinkungsanlage 3 auf dem Gelände des integrierten Hüttenwerks (Foto) und die neue Wärmebehandlungslinie der Ilsenburger Grobblech GmbH
Gesundheit unserer Mitarbeitenden und dem Erhalt der Betriebsfähigkeit unseres Unternehmens leiten. So haben wir kurz- fristig umfassende, risikominimierende Vorkehrungen getroffen und Transparenz bezüglich des Infektionsgeschehens im gesamten Konzern geschaffen. Ebenso konzentrieren wir uns auf das Manage- ment der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie. Oberste Priorität besitzt die Sicherung der Liquidität des Kon- zerns. Die Kennzahlen des 1. Halbjahres 2020 belegen, dass uns diese Güterab- wägung gelungen ist. Nicht zuletzt dank unserer auf Diversifikation des Konzern- portfolios ausgerichteten Strategie wur- den die Auswirkungen der Pandemie auf unser Geschäft abgemildert. Wenngleich die Bewältigung der coronabedingten Herausforderungen zurzeit naturgemäß im Fokus steht, verlieren wir die Siche- rung der mittel- und langfristigen Zukunft des Salzgitter-Konzerns nicht aus den Augen. Mit der im Juni vereinbarten Machbarkeitsstudie für eine Eisenerz- Direktreduktion am Standort Wilhelms- haven gehen wir einen weiteren konkreten Schritt unseres Transformationsprozesses hin zu einer CO2-armen, wasserstoff- basierten Stahlherstellung auf der Grund- lage unseres vielbeachteten Technologie- konzeptes SALCOS® (SAlzgitter Low CO2 Steelmaking).“
 Ausblick
Wir gehen davon aus, dass das
2. und 3. Quartal den Tiefpunkt der aktuellen Krise markieren dürften. Gleichwohl bleiben Stärke und zeitlicher Ablauf der denkbaren Belebung der gesamtwirtschaftlichen Lage in der zweiten Jahreshälfte
mit hohen Unsicherheiten behaftet. Die weitere Geschäftsentwicklung des Salzgitter-Konzerns lässt sich in diesem volatilen Umfeld nicht in der gewohnten Weise prognostizieren, sodass lediglich eine grobe Einschät- zung möglich ist.
Vor diesem Hintergrund rechnet der Salzgitter-Konzern für das Ge- schäftsjahr 2020 mit:
➣ einem merklich reduzierten
Umsatz,
➣ einem negativen Vorsteuerergeb-
nis im niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro- Bereich und
➣ einer sichtbar unter dem Vorjah- reswert liegenden Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE).
Die vollständige Veröffentlichung ist hier zu finden: www.salzgitter-ag.com/de/investor- relations/news-publikationen.html
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Foto: Carsten Brand








































































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