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Page 55 - Best of 2019
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wiederum hebt oder schiebt Lasten und wird etwa bei der Aufzugsrettung eingesetzt, wenn die Türen auseinandergedrückt werden müssen.
Ein anderes Wunderwerk aus Stahl ist die CO2- Löschanlage im Abrollbehälter Sonderlöschmittel CO2 für das „Wechselladerfahrzeug“ (WLF), das Laien schlicht Feuerwehrauto nennen würden. Sie besteht aus drei Batterien à 20 Flaschen mit insge- samt 1.800 kg Kohlendioxid. CO2 verwendet die Werkfeuerwehr dort, wo nicht mit Wasser gelöscht werden kann, beispielsweise in elektrischen Anla- gen oder Leitungskanälen. „Das Gas ist 1,52 Mal schwerer als Luft, verdrängt den Sauerstoff und erstickt so den Brand“, erklärt Thomas Düerkop, Leiter der Werkfeuerwehr in Salzgitter.
Ganz andere Sicherheitsaufgaben erfüllt Stahl im Coillager. Hier gilt es, tonnenschwere Lasten sicher zu heben und zu bewegen. Pro Monat verpackt und verlädt Salzgitter Flachstahl 10.000 Coils allein in den Bereichen Oberfläche und Kaltwalzwerk. Hierzu benötigt man mehr als nur sichere Kräne und Fahrzeuge. Die Coils werden von Stahlbändern zusammengehalten und sind durch stählerne Coilmulden fixiert. Auch die La- dungssicherheit auf Lkw und Güterwaggons wäre ohne Stahl undenkbar und erfordert viel Sorgfalt. „Bislang ist aber noch kein Lkw-Unfall geschehen, der auf Fehler bei der Verladung zurückzuführen gewesen war“, vermerkt Michael Hecker, Betriebs- leiter im Bereich Kaltflach.
Dies ist auch den Ansprüchen an die Arbeits- sicherheit geschuldet. Besonders wichtig ist hierbei das Verhalten der Mitarbeiter. „Technische Unfallursachen sind eher Einzelfälle“, sagt Elke Sebold-Tanski. Sie ist zuständig für das Thema Arbeitssicherheit bei Salzgitter Flachstahl und im gesamten Konzern und nennt Routine als eine der Gefahrenquellen: „Wir unterschätzen leicht die Gefährlichkeit von Tätigkeiten, die wir gewohnt sind.“ Ihre Arbeit und Kampagnen wie „Aus Liebe zum Stahl“ zeigen Erfolge: Die Unfallzahlen im Hüttenwerk sind seit Jahren rückläufig.
Ein kritischer Moment im Coillager ist die Verladung. Das Coil muss genau in die Lade- mulden gehievt werden. Stählerne Kräne und Bänder meistern und bändigen die Lasten
  Sicher mit Stahl im Schuh
Jeder Mitarbeiter eines produzierenden Betriebs trägt Sicherheitsschuhe als Teil seiner Persönlichen Schutzausrüstung (PSA). In diesen Schuhen schützt unsichtbar eingearbeiteter Stahl den Fuß vor Ver- letzungen. Weltmarktführer für die Produktions- maschinen für deren Herstellung ist die DESMA Schuhmaschinen GmbH: Rund 80 % aller weltweit hergestellten Arbeitsschuhe werden mit Anlagen der Salzgitter AG-Tochtergesellschaft produziert. So fertigt z. B. die Atlas Schuhfabrik in Dortmund, ein führender Hersteller branchenspezifischer Sicherheitsschuhe in Europa, täglich rund 12.000 Paar bzw. 2,4 Millionen pro Jahr.
Stahlsohle und Stahlkappe schützen in einem Arbeitsschuh den Fuß vor Verletzungen
 STAHL ALS LEBENSRETTER 55
Foto: DESMA

























































































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