1. Quartal 2008: Auftakt nach Maß mit Umsatzrekord und exzellentem Gewinn

15.05.2008 | Salzgitter AG


1. Quartal 2008: Auftakt nach Maß mit Umsatzrekord und exzellentem Gewinn

Der Salzgitter-Konzern profitierte im ersten Quartal 2008 von der spürbaren Nachfragebelebung am europäischen Stahlmarkt, hinzu kommen die Erweiterung der Geschäftsaktivitäten im Präzisrohrbereich sowie der Beitrag des neuen Unternehmensbereichs Technologie.

Der Konzern-Außenumsatz wuchs um 22 % auf 2,90 Mrd. € (1. Quartal 2007: 2,38 Mrd. €). Die zu Beginn des zweiten Halbjahres 2007 erworbene Klöckner-Werke AG im neuen Unternehmensbereich Technologie sowie weitere Gesellschaften des Röhrenbereichs trugen hierzu 314,2 Mio. € bei.

Dank sehr guter Ergebnisse insbesondere der Bereiche Stahl, Röhren und Handel blieb der Vorsteuergewinn mit 291,9 Mio. € auf einem ausgezeichneten Niveau (1. Quartal 2007: 325,4 Mio. €). Dies ist umso bemerkenswerter, als nicht nur erhöhte laufende Aufwendungen für Rohstoffe und Energien, sondern auch 49,1 Mio. € additiver Materialaufwand im Hinblick auf größtenteils ab 1. Januar 2008 wirksame weitere Preissteigerungen berücksichtigt wurden. Aufgrund des reduzierten Körperschaftssteuersatzes erreichte der Nachsteuergewinn des Konzerns mit 194,9 Mio. € fast den Level des Vorjahres (1. Quartal 2007: 196,6 Mio. €). Das Ergebnis pro Aktie betrug 3,40 € (1. Quartal 2007: 3,41 €). Der ROCE aus industriellem Geschäft lag in den ersten drei Monaten 2008 bei beachtlichen 37,9 %, unter Einbeziehung der Erträge aus der Anlage der über 2 Mrd. € liquiden Mittel ergab sich eine Verzinsung des eingesetzten Kapitals von 22,4 % (ROCE im 1. Quartal 2007: 30,8 %).

Die hohe Beschäftigung der stahlverarbeitenden Branchen sorgte im Unternehmensbereich Stahl für einen neuen Rekordwert der Auftragseingänge und steigende Preise aller Walzstahlprodukte. Die Versandmenge wuchs infolgedessen um 5 % gegenüber dem Vergleichszeitraum, während der Gesamtumsatz sogar 10 % auf 1,11 Mrd. € zulegte (1. Quartal 2007: 1,01 Mrd. €). Die gestiegenen Rohstoffkosten, vor allem für Eisenerz und Legierungsmittel, beeinflussten die Ergebnisse der Bereiche Flachstahl und Grobblech. Dies konnte von den höheren Gewinnbeiträgen aus dem Träger- sowie dem Spundwandgeschäft nicht vollständig kompensiert werden. Insgesamt erwirtschaftete der Stahlbereich mit 172,5 Mio. € erneut ein äußerst vorzeigbares Ergebnis vor Steuern (1. Quartal 2007: 181,5 Mio. €).

Im Unternehmensbereich Handel zeigte sich im ersten Quartal 2008 ein zweigeteiltes Bild: Während die lagerhaltenden Handelsgesellschaften in Deutschland und Europa aufgrund der robusten Nachfrage und der steigenden Erlöse ihre Versandvolumina und die Umsätze sowohl im Vergleich zum Vorquartal als auch gegenüber dem ersten Quartal 2007 ausweiten konnten, blieben im internationalen Tradinggeschäft, vor allem wegen des schwachen nordamerikanischen Marktes, die Absatzmengen und die Umsatzerlöse unter den Werten des sehr guten ersten Quartals 2007. Trotz eines um 13 % geringeren Versands nahm der Umsatz des Handelsbereichs wegen der anziehenden Spotmarktpreise für Walzstahlprodukte um 3 % auf 1,31 Mrd. € zu (1. Quartal 2007: 1,27 Mrd. €). In diesem Zuge verbesserte sich der Gewinn vor Steuern gegenüber dem Vorquartal (4. Quartal 2007: 36,0 Mio. €) auf erfreuliche 48,6 Mio. €. Der Spitzenwert des ersten Quartals 2007 (64,8 Mio. €) wurde nicht wiederholt.

Die Gesellschaften des Unternehmensbereiches Röhren hatten dank der anhaltend kräftigen Rohrnachfrage der Öl- und Gasindustrie sowie des internationalen Kraftwerksbaus einen glänzenden Start in das neue Geschäftsjahr: Der Umsatz der Division Röhren stieg um 23 % auf 726,5 Mio. € (1. Quartal 2007: 591,2 Mio. €), wozu neben den Großrohr- und Edelstahlrohraktivitäten die seit Juli 2007 neu hinzugekommenen Präzisrohrgesellschaften 73,9 Mio. € beitrugen. Mit 66,0 Mio. € Vorsteuergewinn wurde trotz erheblicher Vormaterialverteuerungen erneut ein ausgezeichnetes Resultat (1. Quartal 2007: 65,5 Mio. €) erzielt.

Der Umsatz des Unternehmensbereiches Dienstleistungen legte um 2 % auf 303,5 Mio. € zu, was im Wesentlichen auf den Umsatzanstieg der Automotive Engineering Aktivitäten zurückzuführen ist. Mit diesem Turnaround wurde erstmals wieder ein operativer Gewinnbeitrag generiert. Dagegen stand eine Ergebnisbelastung der SZST Salzgitter Service und Technik GmbH aufgrund einmaliger personalbezogener Rückstellungen, weshalb die 4,9 Mio. € Vorsteuerergebnis des Dienstleistungsbereichs unterhalb des Vergleichswertes blieben (1. Quartal 2007: 8,1 Mio. €).

Der Umsatz des neuen Unternehmensbereiches Technologie – im Wesentlichen die Mehrheitsbeteiligung am Klöckner-Werke-Konzern umfassend – betrug im 1. Quartal 2008 erfreuliche 264,8 Mio. €. Das Geschäftsfeld Abfüll- und Verpackungstechnik erwirtschaftete hierzu den wesentlichen Beitrag. Das operative Ergebnis belief sich auf 5,1 Mio. € vor Steuern. Unter Berücksichtigung von 0,9 Mio. € Effekt aus der Kaufpreisallokation verblieben 4,2 Mio. € Gewinn vor Steuern.

Der auf dem Halbzeuggeschäft mit Tochtergesellschaften sowie Konzernfremden basierende Umsatz des Bereichs Sonstiges erhöhte sich im Berichtszeitraum mengen- und preisbedingt auf 130,1 Mio. € (1. Quartal 2007: 90,5 Mio. €). Das Vorsteuerergebnis wurde durch stichtagsbedingte Wertänderungen von Derivaten beeinflusst und betrug im Berichtszeitraum -4,3 Mio. € (1. Quartal 2007: 5,6 Mio. €).

Hervorzuheben ist schließlich die Erhöhung des zu konsolidierenden Innenumsatzes der Salzgitter-Gruppe auf 941,7 Mio. € (1. Quartal 2007: 871,2 Mio. €) aufgrund der verstärkten Nutzung konzerninterner Vertriebswege.

Insgesamt sind die Ergebnisse des ersten Quartals des neuen Geschäftsjahres 2008 mehr als zufriedenstellend. Für den weiteren Jahresverlauf erwarten wir auf Basis der aktuellen Lage die folgende Entwicklung der Unternehmensbereiche:

Die kräftige Erholung der Auftragseingänge wird auch in den nächsten Monaten ein hohes Versandvolumen des Unternehmensbereichs Stahl nach sich ziehen. Zusammen mit den erfolgreichen Preiserhöhungen des zweiten Quartals wird sich dies positiv auf die Umsatzerlöse auswirken. Allerdings werden die Kosten vor allem für Eisenerze und Kokskohle sowie auch für andere Rohstoffe und Energieträger im Verlauf des Jahres 2008 neue Höchststände erreichen. Da die zumeist noch in 2007 vereinbarten Preiserhöhungen der Langfristkontrakte diese Kostenexplosion nicht gänzlich kompensieren können, kommt zusätzlichen Preiserhöhungen zu Beginn des dritten Quartals besondere Bedeutung zu. Alles in allem geht der Stahlbereich für 2008 weiterhin von einem nochmals herausragenden, aber gegenüber 2007 verminderten Gewinn aus.

Im Unternehmensbereich Handel scheint sich das zweigeteilte Bild vorerst fortzusetzen: Der lagerhaltende Handel wird voraussichtlich von der soliden Nachfrage in Deutschland und Europa sowie den steigenden Spotmarktpreisen für Walzstahlprodukte profitieren, während sich das internationale Trading aufgrund der konjunkturellen Abschwächung in Nordamerika und anderen Regionen der Welt auf dem Niveau des ersten Quartals konsolidieren dürfte. Wegen der heftigen Preisvolatilität sollte die Margenentwicklung im zweiten Quartal günstig sein, ist aber für den Rest des Jahres kaum prognostizierbar. Insgesamt erwartet der Handelsbereich für 2008 wie bisher eine Reduzierung des Ergebnisses, das jedoch noch signifikant über dem langjährigen Durchschnitt auskommt.

Der Unternehmensbereich Röhren antizipiert für 2008 weiterhin eine dynamische Entwicklung der relevanten Märkte. Die gut gefüllten Auftragsbücher werden auch in den kommenden drei Quartalen für eine hohe Auslastung nahezu aller Werke sorgen. Damit sollte sich das Ergebnis in der Nähe des Vorjahreswertes bewegen.

Umsatz und Vorsteuergewinn des Unternehmensbereiches Dienstleistungen dürften 2008 ohne Berücksichtigung von Sondereffekten etwa auf dem Level des Vorjahres verbleiben.

Im Unternehmensbereich Technologie wird sich die erfreuliche Entwicklung des ersten Quartals 2008 voraussichtlich fortsetzen. Auf Basis der absehbaren Marktentwicklung und des Greifens interner Maßnahmen soll das wiederholte Erreichen des hohen Vorjahresumsatzes mit einer Erhöhung der Profitabilität einhergehen. Der Gewinn vor Steuern sollte somit gegenüber dem Vorjahr ansteigen.

Die derzeitigen Rahmenbedingungen für den Salzgitter-Konzern sind als insgesamt sehr zufriedenstellend zu charakterisieren. Daher wird sich die Geschäftstätigkeit in etwa auf dem erreichten Niveau fortsetzen. Dies setzt allerdings ein nachhaltig stabiles Wirtschaftswachstum in Deutschland und Europa voraus. Neue Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten oder eine anhaltende Stärke des Euro könnten die konjunkturelle Lage eintrüben. Für das Geschäftsjahr 2008 streben wir wie bisher ein nennenswertes Wachstum des Konzerns an, das zu mehr als 50 % aus der erstmalig ganzjährigen Einbeziehung von Gesellschaften der Klöckner-Gruppe in unseren neuen Unternehmensbereich Technologie resultiert. Damit verbunden erwarten wir einen operativen Gewinn vor Steuern oberhalb 900 Mio. €.

Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Chancen und Risiken aus aktuell nicht absehbaren Erlös-, Vormaterialpreis- und Beschäftigungsentwicklungen sowie Veränderungen von Währungsparitäten den Verlauf des Geschäftsjahres 2008 noch erheblich beeinflussen können. Die hieraus resultierende Schwankungsbreite des Konzernergebnisses vor Steuern kann – wie auch die Vorjahre gezeigt haben – ein beträchtliches Ausmaß sowohl in negativer als auch positiver Richtung annehmen. Die Dimension dessen wird deutlich, wenn man beachtet, dass bei etwa 6 Mio. t im zweiten Halbjahr abzusetzenden Stahlerzeugnissen der Unternehmensbereiche Stahl, Handel und Röhren bereits 25 € pro Tonne Margenschwankung ausreichen, um 150 Mio. € Ergebnisvarianz zu verursachen.

Disclaimer:

Einige der in dieser Mitteilung gemachten Aussagen haben den Charakter von Prognosen bzw. können als solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine unvorhersehbare Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, vorausblickende Aussagen zu aktualisieren.