1. Quartal 2012 - Nach schwierigem Start zeigt der Trend aufwärts

15.05.2012 | Salzgitter AG


1. Quartal 2012 - Nach schwierigem Start zeigt der Trend aufwärts

Der Salzgitter-Konzern weitete im ersten Quartal des Jahres 2012 seine Geschäftsaktivitäten in nahezu allen Segmenten spürbar aus. Erste Erfolge der konsequenten Umsetzung des Ergebnisverbesserungs- und Restrukturierungsprogramms der KHS-Gruppe zeigen sich in einem Quartalsgewinn des Unternehmensbereiches Technologie. Auch bei der Peiner Träger GmbH führten die eingeleiteten Maßnahmen zu einer merklichen Ergebnisverbesserung. Dies konnte allerdings die Auswirkungen der zum Jahresende 2011 massiv gesunkenen Durchschnittserlöse vieler Stahlprodukte sowie eine temporäre Beschäftigungslücke im Großrohrbereich nicht kompensieren. Daher schloss der Konzern das erste Quartal 2012 mit einem leicht negativen Vorsteuerresultat ab. 43 % Eigenkapitalquote sowie 642 Mio. € Nettofinanzposition bilden die nach wie vor äußerst solide Basis des unternehmerischen Handelns der Salzgitter AG. Der Konzern-Außenumsatz erhöhte sich um über 300 Mio. € auf 2.614,8 Mio. € (1. Quartal 2011: 2.307,6 Mio. €). Hauptgrund hierfür war das signifikant gestiegene Geschäftsvolumen des Unternehmensbereichs Handel. Das Ergebnis vor Steuern betrug im ersten Quartal 2012 -19,6 Mio. € (1. Quartal 2011: 56,3 Mio. €). Darin sind 28,0 Mio. € Ergebnisbeitrag der at equity einbezogenen Beteiligung an der Aurubis AG enthalten (1. Quartal 2011: 29,0 Mio. €). Es errechnen sich -15,5 Mio. € Nachsteuerresultat (1. Quartal 2011: 44,0 Mio. €) sowie -0,31 € unverwässertes Ergebnis je Aktie (1. Quartal 2011: 0,79 €). Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) lag bei -0,5 % (1.Quartal 2011: 5,9 %). Im Berichtsquartal divergierten die Beschäftigungs- und die Erlössituation des Unternehmensbereiches Stahl: Angesichts der guten Auftragslage ihrer Abnehmerindustrien sowie eines stützend wirkenden Lagerzyklus erfreuten sich die meisten Gesellschaften einer hohen Auslastung. Jedoch dominierten wegen des Zeitversatzes zwischen Auftragsbuchung und -fakturierung die unauskömmlichen Flachstahlerlöse des vierten Quartals 2011 nunmehr die Ergebnisse der Berichtsperiode. Positiv zu vermerken sind die Effekte der Optimierungsmaßnahmen bei der Peiner Träger GmbH; so konnte die Stahlwerksproduktion spürbar gesteigert und stabilisiert werden. Während der Walzstahlversand wie auch der Außenumsatz (724,8 Mio. €; 1. Quartal 2011: 698,4 Mio. €) der Stahlsparte leicht zulegten, kam das Vorsteuerresultat aus den genannten Gründen unter dem Vergleichswert aus (-51,6 Mio. €; 1. Quartal 2011: 9,4 Mio. €).Angesichts der guten Entwicklung des internationalen Tradings wies der Unternehmensbereich Handel einen mehr als 50 % über dem Vorjahr liegenden Absatz sowie einen spürbar höheren Außenumsatz (1.103,9 Mio. €, 1. Quartal 2011: 782,3 Mio. €) aus. Da die Stahlpreise bald nach dem schwungvollen Start in das laufende Jahr konsolidierten, erreichte der Gewinn vor Steuern (11,5 Mio. €) nicht das von einigen "Windfall-Profits" gekennzeichnete Resultat der Vergleichsperiode (1. Quartal 2011: 23,3 Mio. €). Der Unternehmensbereich Röhren zeigte eine zweigeteilte Entwicklung: Zusammen mit einem stabilen Präzisrohrgeschäft stiegen die Versandmengen und Umsätze der Produktsegmente HFI-geschweißte Rohre und nahtlose Edelstahlrohre, während der Großrohrbereich einen gravierenden Beschäftigungsausfall verzeichnete. Gegen Ende der Berichtsperiode konnte dieser mit dem Produktionsbeginn von über 410.000 t Großrohren für eine australische Erdgaspipeline zwar beendet werden, dennoch dominiert dieser Negativeinfluss die Kennzahlen des ersten Quartals. So reduzierte sich der Außenumsatz der Röhrendivision gegenüber dem Vergleichszeitraum um 13 % auf 389,0 Mio. € (1. Quartal 2011: 445,2 Mio. €). Das Vorsteuerergebnis verringerte sich auf -9,6 Mio. € (1. Quartal 2011: 14,7 Mio. €). Die Geschäftstätigkeit des Unternehmensbereiches Dienstleistungen war von der guten Auslastung der Stahlunternehmen geprägt. Der Außenumsatz blieb in etwa auf dem Niveau der Vorjahresperiode (108,4 Mio. €; 1. Quartal 2011: 119,5 Mio. €). Mit 6,2 Mio. € Vorsteuergewinn wurde das Resultat des Vergleichszeitraumes (1. Quartal 2011: 5,0 Mio. €) übertroffen. Für den Unternehmensbereich Technologie verbesserte sich in den ersten drei Monaten des Jahres 2012 die Auftrags- und Beschäftigungslage. Die Ordereingänge der KHS-Gruppe (+18 %) partizipierten überdurchschnittlich am Trend der Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinenbranche. Der Außenumsatz der Technologiesparte erhöhte sich um nahezu 40 Mio. € auf 280,1 Mio. € (1. Quartal 2011: 242,9 Mio. €). Eine insgesamt gute Auslastung, steigende Umsatzmargen im Projektgeschäft sowie erste Erfolge des "Fit4Future"-Programms resultierten zusammen mit der weiterhin sehr zufriedenstellenden Geschäftstätigkeit der Gesellschaften des Sondermaschinenbaus in einer substanziellen Steigerung des Vorsteuerergebnisses auf 2,5 Mio. € (1. Quartal 2011: -8,3 Mio. €). Der Außenumsatz des Bereiches Sonstiges/Konsolidierung, der im Wesentlichen durch das Halbzeuggeschäft mit Konzernfremden generiert wird, sank im ersten Quartal 2012 auf 8,6 Mio. € (1. Quartal 2011: 19,2 Mio. €). Der Gewinn vor Steuern belief sich auf 21,4 Mio. € (1. Quartal 2011: 12,2). Hierin enthalten sind 28,0 Mio. € Nachsteuerergebnisbeitrag aus der at equity einbezogenen Beteiligung an der Aurubis AG (1. Quartal 2011: 29,0 Mio. €) sowie ein positives Zinsergebnis der Salzgitter Klöckner-Werke GmbH. Der Innenumsatz des Salzgitter-Konzerns stieg in der Berichtsperiode auf 705,1 Mio. € (1. Quartal 2011: 654,5 Mio. €). Die Erwartungen an die Weltkonjunktur sind derzeit verhalten optimistisch; insbesondere für die Eurozone bleiben die Wachstumsperspektiven aber durchwachsen. So prognostiziert die Europäische Kommission in ihrem Frühjahrsausblick einen BIP-Rückgang in acht der siebzehn Euro-Länder. In der EU wird die Marktversorgung mit Stahl in diesem Jahr leicht sinken, für den deutschen Stahlmarkt wird mit einer Seitwärtsbewegung gerechnet. Der reale Bedarf sollte 2012 auf Vorjahresniveau auskommen und vom Lagerzyklus dürften keine bremsenden Effekte ausgehen. Jedoch hat sich die Erholung der europäischen Walzstahlerlöse ab März verlangsamt. Die Rohstoffpreise zeigen keine Tendenz, die zuverlässig auf den weiteren Jahresverlauf schließen ließe. Auf Basis eines sich befestigenden Marktumfelds ist für den Unternehmensbereich Stahl im Geschäftsjahr 2012 ein mindestens konstanter Umsatz sowie ein knapp positives Ergebnis vor Steuern noch erreichbar. Der Unternehmensbereich Handel erwartet angesichts der vergleichsweise beständigen Nachfrage auf den internationalen Märkten für die nächsten Monate eine anhaltende Aufwärtstendenz des internationalen Tradings sowie eine stabile Situation im lagerhaltenden Handel. Die Umsätze der Sparte sollten sich entsprechend positiv entwickeln. Aus heutiger Sicht erscheint ein mittlerer zweistelliger Millionengewinn abermals realisierbar. Im Unternehmensbereich Röhren sollte sich die wiederhergestellte Beschäftigung der Großrohrgesellschaften in den Ergebnissen der kommenden Quartale positiv niederschlagen und damit deren grundsätzlich gute Aussichten bestätigen. Die übrigen Produktsegmente rechnen mit einer insgesamt zufriedenstellenden Auslastungs- und Margensituation, sodass wir für die Röhrendivision ein positives Vorsteuerergebnis erwarten. Der Unternehmensbereich Dienstleistungen wird von der voraussichtlich guten Beschäftigung der Stahldivision profitieren. Umsatz und Ergebnis werden in etwa auf dem Niveau des vergangenen Jahres prognostiziert. Im Unternehmensbereich Technologie hat die KHS-Gruppe den Fortschritt der Restrukturierungmaßnahmen unter Beweis gestellt. Die erwartete substanzielle Verbesserung des Vorsteuerresultats deutet sich nach dem erfreulichen ersten Quartal an. Die übrigen Gesellschaften der Division sollten den positiven Trend fortsetzen. Die von vielen befürchtete Verschärfung der Staatsschuldenkrise in Europa ist bislang ausgeblieben, dennoch stellt sie selbst im Weltmaßstab ein großes Risiko dar. Daneben belasten der stark gestiegene Ölpreis sowie diverse politische Konflikte. Unterstellt man jedoch, dass es im Prognosezeitraum nicht zu einem starken Einbruch der Konjunktur kommt, gehen wir für den Salzgitter-Konzern nach wie vor von einem mindestens stabilen Umsatz sowie einem positiven Ergebnis vor Steuern im Jahr 2012 aus. Angesichts des schwierigen ersten Quartals stellt es sich als herausfordernd dar, das Vorjahresresultat zu erreichen. Wie schon in den vergangenen Jahren weisen wir darauf hin, dass Chancen und Risiken aus aktuell nicht absehbaren Erlös-, Vormaterialpreis- und Beschäftigungsentwicklungen sowie Veränderungen von Währungsparitäten den Verlauf des Geschäftsjahres 2012 erheblich beeinflussen können. Die hieraus resultierende Schwankungsbreite des Konzernergebnisses vor Steuern kann ein beträchtliches Ausmaß sowohl in negativer als auch positiver Richtung annehmen. Die Dimension dessen wird deutlich, wenn man unterstellt, dass bei für den Rest des Geschäftsjahres noch etwa 9 Mio. t abzusetzenden Stahlerzeugnissen der Unternehmensbereiche Stahl, Handel und Röhren im Schnitt 20 € Margenverlust pro Tonne bereits ausreichen, um 180 Mio. € Ergebnisvarianz zu verursachen. Darüber hinaus begrenzen Volatilitäten sowie kürzere Vertragslaufzeiten sowohl auf der Beschaffungs- als auch auf der Absatzseite die Planungssicherheit des Unternehmens.

Disclaimer:
Einige der in dieser Mitteilung gemachten Aussagen haben den Charakter von Prognosen bzw. können als solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine unvorhersehbare Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, vorausblickende Aussagen zu aktualisieren.