1,3 Mrd. € Vorsteuergewinn bei erstmals mehr als 10 Mrd. € Konzernumsatz

06.03.2008 | Salzgitter AG


1,3 Mrd. € Vorsteuergewinn bei erstmals mehr als 10 Mrd. € Konzernumsatz

Eckdaten des Geschäftsjahres 2007

Der Salzgitter-Konzern setzte im Geschäftsjahr 2007 eine neue Rekordmarke für den Konzernumsatz und übertraf das schon herausragende operative Ergebnis des Vorjahres nochmals deutlich. Zu dieser erfreulichen Entwicklung trug neben der anhaltenden, außergewöhnlich guten Marktsituation für Walzstahlprodukte und Röhren auch die konsequente Umsetzung weiterer Schritte der Wachstumsstrategie bei.

Der Konzern-Außenumsatz stieg um 21 % auf 10,19 Mrd. € an (2006: 8,45 Mrd. €). Die erstmalige Konsolidierung der zu Beginn des zweiten Halbjahres erworbenen Klöckner-Werke AG im neuen Unternehmensbereich Technologie sowie weiterer Gesellschaften im Röhrenbereich steuerte hierzu 665 Mio. € bei.

Mit 1.314 Mio. € Gewinn vor Steuern (EBT) wurde das operative Ergebnis des Jahres 2006 als relevante Vergleichsbasis eindrucksvoll überschritten (operatives EBT 2006: 948 Mio. €; gesamtes EBT 2006: 1.855 Mio. € EBT inklusive des nicht-operativen Gewinns von 907 Mio. € aus dem Verkauf der Vallourec-Beteiligung). Auch das in neuer Auflage fortgeführte konzernweite Ergebnisverbesserungsprogramm leistete hierzu einen bemerkenswerten Beitrag.

Die 905 Mio. € Nachsteuergewinn des Konzerns (2006: 1.510 Mio. € unter Einbeziehung des Verkaufs der Vallourec-Anteile) ergaben ein Ergebnis pro Aktie von 15,80 € (2006: 26,50 €). Der ROCE aus industriellem Geschäft erreichte in 2007 exzellente 46,9 % (2006: 55,1 %). Unter Einbeziehung der Erträge aus der Anlage der über 2 Mrd. € liquiden Mittel ergab sich eine Verzinsung des eingesetzten Kapitals von 28,0 %.

Infolge der guten Beschäftigung der stahlverarbeitenden Branchen wuchs die Stahlnachfrage im Jahr 2007 weiter. Der Gesamtumsatz des Unternehmensbereichs Stahl legte um 617 Mio. € auf 3.967 Mio. € zu (2006: 3.350 Mio. €). Vor allem wegen höherer durchschnittlicher Erlöse stiegen die Umsätze der großen Stahlgesellschaften signifikant an. Der Stahlbereich erwirtschaftete mit 749,4 Mio. € Vorsteuergewinn ein herausragendes Resultat und übertraf den Vorjahreswert von 433,8 Mio. € um 73 %. Neben den hervorragenden Marktbedingungen trug hierzu auch die konsequente Nutzung von Ergebnisverbesserungspotenzialen bei.

Die Gesellschaften des Unternehmensbereiches Röhren profitierten auch in 2007 von der guten Lage des Stahlrohrmarktes. Wesentlicher Treiber war die anhaltend kräftige Rohrnachfrage der Öl- und Gasindustrie sowie des internationalen Kraftwerksbaus. Der Umsatz der Division Röhren erhöhte sich um 409 Mio. € auf 2.604 Mio. € (2006: 2.195 Mio. €), wozu vor allem die Großrohraktivitäten, aber auch die neu hinzugekommenen Präzisrohrgesellschaften beitrugen. Mit 302,5 Mio. € Vorsteuergewinn wurde der Vorjahreswert (262,9 Mio. €) erheblich übertroffen. Unter Ausklammerung des im 1. Halbjahr 2006 noch enthaltenen Ergebnisbeitrags von Vallourec (73,0 Mio. €) sowie der Resultate der neuen Präzisrohrgesellschaften (7,9 Mio. €) im 2. Halbjahr 2007 ergab sich für den Unternehmensbereich Röhren ein vergleichbarer Gewinnanstieg um 104,7 Mio. €.

Aufgrund der günstigen Marktverhältnisse konnte der Unternehmensbereich Handel die Rekordergebnisse des Geschäftsjahres 2006 nochmals überbieten. Ein prosperierender Lager haltender Inlandshandel, der vom hohen Bedarf der Bauindustrie und weiterer Stahlverarbeiter beflügelt wurde, und das stabile internationale Geschäft in den Schwellenländern China, Indien, Brasilien sowie Russland kompensierten die geringere Dynamik des Nordamerikageschäftes.

Der Umsatz des Handelsbereichs stieg vor allem wegen eines höheren durchschnittlichen Preisniveaus um 508 Mio. € auf 5.021 Mio. €, die 212,5 Mio. € Gewinn vor Steuern kamen über dem hervorragenden Vorjahreswert (200,9 Mio. €) aus. Der Umsatz des Dienstleistungsbereiches legte um 146 Mio. € auf 1.189 Mio. € zu, was vor allem auf das Rohstoffhandelsgeschäft der DEUMU Deutsche Erz- und Metall-Union GmbH zurückzuführen war. Das Ergebnis vor Steuern belief sich inklusive eines Forderungsverzichts seitens der Salzgitter Mannesmann GmbH zu Gunsten der Salzgitter Automotive Engineering GmbH & Co. KG auf 40,4 Mio. € (2006: 15,4 Mio. €). Vor Sondereffekten verbesserte der Bereich sein EBT um +3,6 Mio. € gegenüber dem Vorjahr.

Der Umsatz des neuen Unternehmensbereiches Technologie – im Wesentlichen die Mehrheitsbeteiligung am Klöckner-Werke-Konzern umfassend – erreichte im 2. Halbjahr 2007 erfreuliche 566 Mio. €. Den wesentlichen Beitrag hierzu leistete das Geschäftsfeld Abfüll- und Verpackungstechnik. Das operative Ergebnis betrug 18,0 Mio. € vor Steuern. Unter Berücksichtigung von Einmaleffekten aus der gemäß IFRS-Rechnungslegungsvorschriften obligatorischen Kaufpreisallokation (-14,0 Mio. €) ergaben sich 4,0 Mio. € Gewinn vor Steuern.

Der auf dem Halbzeuggeschäft mit Tochtergesellschaften sowie Konzernfremden basierende Umsatz des Bereichs Sonstiges wuchs im Berichtszeitraum mengen- und preisbedingt auf 441 Mio. € an (2006: 327 Mio. €). Der beschriebene Forderungsverzicht von 25 Mio. € reduzierte das Vorsteuerergebnis des Bereichs auf 5,1 Mio. €. (Das Vorjahresresultat von 941,8 Mio. € beinhaltete 907 Mio. € Gewinn aus dem Verkauf der Beteiligung an der Vallourec SA im dritten Quartal 2006.)

Hervorzuheben ist ferner die spürbare Erhöhung des zu konsolidierenden Innenumsatzes der Salzgitter-Gruppe auf 3,60 Mrd. € (2006: 2,98 Mrd. €) aufgrund der verstärkten Nutzung konzerninterner Vertriebswege.

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2007 wird dem Aufsichtsrat anlässlich seiner nächsten Sitzung zur Billigung vorgelegt und in vollständiger Fassung am 27. März 2008 veröffentlicht.

Die nachfolgend dargestellte, erwartete Entwicklung des Konzerns und seiner Unternehmensbereiche in 2008 basiert auf der Ende 2007 abgeschlossenen Unternehmensplanung und bezieht aktuelle Erkenntnisse mit ein:

Insgesamt hat sich der Start in das neue Geschäftsjahr durchaus zufriedenstellend und damit weitaus besser vollzogen, als dies noch vor einigen Wochen von zahlreichen Teilnehmern an den Kapitalmärkten erwartet wurde.

So vermeldet der Flachstahlsektor im Unternehmensbereich Stahl nach einer temporären, im Herbst 2007 einsetzenden Schwäche nunmehr eine kräftige Erholung der Auftragseingänge und Absatzpreise. In den Bereichen Profile und Grobblech setzte sich die lebhafte Geschäftstätigkeit bei verbesserten Erlösen fort. Allerdings werden die Kosten für Erze und weitere Einsatzstoffe sowie für Kohle und andere Energieträger im Lauf des Jahres 2008 spürbar steigen, so dass der Stahlbereich für 2008 von einem nochmals herausragenden, aber gegenüber 2007 verminderten Gewinn ausgeht.

Der Unternehmensbereich Röhren prognostiziert auch für 2008 eine dynamische Entwicklung der relevanten Märkte. Zugleich wird die ganzjährige Einbeziehung der neuen Präzisrohrgesellschaften einen positiven Effekt zeitigen. In Anbetracht der bereits gut gefüllten Auftragsbücher ist ausgehend vom 1. Quartal 2008 mit einer hohen Auslastung in nahezu allen Werken zu rechnen. Damit dürfte sich das Ergebnis auf einem ähnlich guten Niveau wie im Vorjahr bewegen.

Der Unternehmensbereich Handel geht 2008 von konstanten Absatzmengen aus, da der Lager haltende Handel im lnland und das internationale Trading mit einer anhaltend soliden Nachfrage rechnen. Eine sich normalisierende Dynamik von Angebot und Nachfrage könnte sich auf die spezifischen Roherträge auswirken. Somit plant der Handelsbereich für 2008 eine Reduzierung des Ergebnisses, das jedoch noch spürbar über dem langjährigen Durchschnitt auskommt.

Umsatz und Vorsteuergewinn des Unternehmensbereiches Dienstleistungen dürften 2008 ohne Berücksichtigung von Sondereffekten etwa auf dem Level des Geschäftsjahres 2007 verbleiben.

Im Unternehmensbereich Technologie sollte sich die sehr erfreuliche Entwicklung des vergangenen Geschäftsjahres während des laufenden Jahres fortsetzen. Auf Basis der prognostizierten Marktentwicklung und des Greifens interner Maßnahmen soll die erwartete Umsatzzunahme mit einer Erhöhung der Profitabilität einhergehen. Der Gewinn vor Steuern sollte somit gegenüber dem Vorjahr ansteigen.

Ausgehend von einer insgesamt zuversichtlichen Einschätzung der Stahl-, Röhren- und Maschinenbaukonjunktur sowie unter Berücksichtigung aktueller Geschäftsdaten der ersten Monate 2008 beurteilen wir die voraussichtliche Entwicklung des Konzerns wie folgt:

Im Geschäftsjahr 2008 streben wir ein nennenswertes Wachstum des Konzerns an, das zu mehr als 50 % aus der erstmalig ganzjährigen Einbeziehung von Gesellschaften der Klöckner-Gruppe in unseren neuen Unternehmensbereich Technologie resultiert. Damit verbunden erwarten wir einen anspruchsvollen operativen Gewinn vor Steuern im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, der sich in der Größenordnung der operativen Resultate der Geschäftsjahre 2005 (803 Mio. € EBT) und 2006 (948 Mio. € EBT) bewegen könnte.

Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Chancen und Risiken aus aktuell nicht absehbaren Erlös-, Vormaterialpreis- und Beschäftigungsentwicklungen sowie Veränderungen von Währungsparitäten den Verlauf des Geschäftsjahres 2008 noch erheblich beeinflussen können. Die hieraus resultierende Schwankungsbreite des Konzernergebnisses vor Steuern kann – wie auch die Vorjahre gezeigt haben – ein beträchtliches Ausmaß sowohl in negativer als auch positiver Richtung annehmen. Die Dimension dessen wird deutlich, wenn man unterstellt, dass bei Zugrundelegung von etwa 12 Mio. t abgesetzter Stahlerzeugnisse der Unternehmensbereiche Stahl, Handel und Röhren bereits 20 € pro Tonne Margenschwankung ausreichen, um über 200 Mio. € jährliche Ergebnisvarianz zu verursachen.

Disclaimer:

Einige der in dieser Mitteilung gemachten Aussagen haben den Charakter von Prognosen bzw. können als solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine unvorhersehbare Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, vorausblickende Aussagen zu aktualisieren.