Gut gerüstet für die Zukunft – hervorragende Resultate in allen Unternehmensbereichen

14.11.2008 | Salzgitter AG


Gut gerüstet für die Zukunft – hervorragende Resultate in allen Unternehmensbereichen

Gut gerüstet für die Zukunft – hervorragende Resultate in allen Unternehmensbereichen 14.11.2008 Pressemeldung der Salzgitter AG In einem von zunehmender Verunsicherung hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung geprägten Umfeld erzielte der Salzgitter-Konzern dank der im Berichtszeitraum starken Walzstahl- und Rohrnachfrage ein neues Rekordergebnis vor Steuern für die ersten drei Quartale eines Geschäftsjahres. Basierend auf der äußerst gesunden finanziellen Situation und der soliden strategischen Aufstellung ist die Salzgitter AG somit für die kommende Zeit gut gerüstet.

Der Konzern-Außenumsatz stieg um 2,14 Mrd. € auf 9,64 Mrd. € (+ 29 %; 9M 2007: 7,50 Mrd. €). Neben den höheren Absatzpreisen für Stahlprodukte trugen primär die Gesellschaften der Klöckner-Werke AG im Unternehmensbereich Technologie, aber auch weitere Gesellschaften, die in der Vorjahresperiode noch nicht zum Konsolidierungskreis des Konzerns gehört hatten, 1,02 Mrd. € zum Umsatzwachstum bei.

Der Vorsteuergewinn des Konzerns kam mit 1,01 Mrd. € geringfügig über dem Vergleichswert der ersten drei Quartale des Geschäftsjahres 2007 (980 Mio. €) aus. Die Zunahme resultiert einerseits aus den besseren Erlösen, die im Röhrengeschäft deutliche Wirkung zeigten und auch zu einer temporären Margenausweitung bei den lagerhaltenden Gesellschaften der Handelsdivision führten. Zum anderen stieg der Ergebnisbeitrag des Unternehmensbereichs Technologie gegenüber der Vorjahresperiode um über 25 Mio. €.

Mit 689,0 Mio. € übertraf der Gewinn nach Steuern den Wert der ersten neun Monate 2007 (594,9 Mio. €) vorwiegend aufgrund des niedrigeren inländischen Körperschaftssteuersatzes um 16 %. Das Ergebnis je Aktie betrug 12,30 €. Der ROCE aus industriellem Geschäft lag bei 32,1 %, unter Berücksichtigung der über eine Milliarde Euro liquiden Mittel ergab sich eine Verzinsung des eingesetzten Kapitals von 28,0 % (9M 2007: 29,0 %).

Eine bis Ende des Berichtszeitraums sehr auskömmliche Auftragssituation des Unternehmensbereichs Stahl ermöglichte die fast vollständige Auslastung aller Produktionsanlagen und schlug sich in einer 3 % höheren Versandmenge nieder. In Verbindung mit den gestiegenen Absatzpreisen wuchs der Segmentumsatz, der auch Lieferungen an Konzerngesellschaften beinhaltet, um 13 % auf 3,43 Mrd. € (9M 2007: 3,02 Mrd. €) und der Außenumsatz um ebenfalls 13 % auf 2,44 Mrd. € (9M 2007: 2,17 Mrd. €). Die exorbitanten Verteuerungen von Rohstoffen konnten nach mehreren Absatzpreisanhebungen für das kurzfristige Geschäft erst im dritten Quartal kompensiert werden, sodass der Gewinn vor Steuern für die ersten neun Monate 2008 mit 520,3 Mio. € das hervorragende Resultat des Vergleichszeitraums (9M 2007: 569,4 Mio. €) nur um 9 % unterschreitet. Grobblech und Träger erwiesen sich hierbei am margenstärksten.

Die großen Erlössprünge für Stahlprodukte begünstigten die Aktivitäten des Unternehmensbereichs Handel in den ersten drei Quartalen 2008. Dabei konnte die Absatzentwicklung der europäischen Gesellschaften den volumenmäßigen Rückgang im Nordamerikageschäft ausgleichen. Kräftige Spotmarktpreissteigerungen bewirkten nicht nur eine Verbesserung des Außenumsatzes um 31 % auf 4,27 Mrd. € (9M 2007: 3,26 Mrd. €), sondern auch ein Rekordergebnis vor Steuern von 222,5 Mio. €, was 26 % Erhöhung gegenüber dem Gewinn der ersten neun Monate 2007 (176,5 Mio. €) bedeutet.

Der Unternehmensbereich Röhren verzeichnete in der Berichtsperiode 1,60 Mrd. € Außenumsatz. Damit liegt der Wert um 19 % über der Vergleichszahl der Vorjahresperiode (9M 2007: 1,34 Mrd. €). Haupttreiber waren die Großrohr- und die Edelstahlrohraktivitäten; außerdem die Konsolidierung der im Juli 2007 erworbenen Präzisrohrgesellschaften. Das Geschäftsfeld Mittlere Leitungsrohre entwickelte sich infolge der intensiven Wettbewerbssituation zu Jahresanfang vorübergehend rückläufig. Obwohl auch der Röhrenbereich drastische Vormaterialkostensteigerungen zu verkraften hatte, wurde infolge der guten Erlöse mit 234,1 Mio. € ein weiteres herausragendes Vorsteuerresultat erzielt (9M 2007: 210,2 Mio. €.).

Im Unternehmensbereich Dienstleistungen nahm der Segmentumsatz um 17 % auf 1,04 Mrd. € (9M 2007: 888 Mio. €) zu, hauptsächlich wegen der Umsatzausweitung der Schrotthandelsgesellschaft DEUMU. Der Außenumsatz verbesserte sich um 10 % auf 428,5 Mio. € (9M 2007: 390,3 Mio. €). Der Vorsteuergewinn lag mit 25,6 Mio. € um 46 % unter dem der Vergleichsperiode (9M 2007: 47,6 Mio. €), der allerdings Sondereffekte in Höhe von 25 Mio. € enthielt.

Der Unternehmensbereich Technologie, der im Wesentlichen die 2007 nur in der zweiten Jahreshälfte konsolidierte Mehrheitsbeteiligung am Klöckner-Werke-Konzern sowie die im April 2008 erworbene und inzwischen in die Klöckner-Werke eingebrachte ehemalige SIG-Beverages-Gruppe beinhaltet, erzielte im Berichtszeitraum 787 Mio. € Außenumsatz. Der Gewinn vor Steuern betrug 15,4 Mio. € und wurde von 3,8 Mio. € Effekt aus der Kaufpreisallokation belastet.

Der auf dem Halbzeuggeschäft mit Tochtergesellschaften und Konzernfremden basierende Außenumsatz des Bereichs Sonstiges stieg in den ersten neun Monaten 2008 auf 105,9 Mio. € (9M 2007: 90,8 Mio. €). Das Vorsteuerergebnis wurde durch stichtagsbedingte Wertänderungen von Derivaten und die Eliminierung von Zwischengewinnen aus Innenumsätzen beeinflusst und betrug im Berichtszeitraum -4,0 Mio. € (9M 2007: -13,4 Mio. €).

Einschätzung der Entwicklung der Unternehmensbereiche für den weiteren Jahresverlauf auf Basis der aktuellen Erkenntnisse und Ergebnisprognose:

In den nächsten Monaten werden besonders die indirekten Auswirkungen der Finanzmarktkrise die ohnehin zum Jahresende üblichen saisonalen Effekte im Orderzulauf des Unternehmensbereichs Stahl verstärken. Im Kurzfristgeschäft ist parallel zum Bestandsabbau bei verschiedenen Abnehmern mit einer verhaltenen Nachfrage zu rechnen, auf die wir mit Produktionskürzungen reagieren. Dabei sollte der Unternehmensbereich auch in den verbleibenden Monaten des Jahres 2008 eine solide Performance vorweisen. Insgesamt wird die Division jedoch das Rekordergebnis aus dem Vorjahr nicht einstellen können.

Die derzeitige Wirtschaftsentwicklung wird sich in den nächsten Monaten auch zunehmend auf den Unternehmensbereich Handel auswirken. Dabei wird sich schwerpunktmäßig eine Normalisierung von Volumina und Margen im lagerhaltenden Handel ergeben. Der zu erwartende allgemeine Bestandsabbau hat bislang jedoch keine kritischen Ausmaße angenommen. Das internationale Trading ist gegenwärtig nur in geringem Umfang betroffen. Daraus resultierend dürfte die Handelsdivision im vierten Quartal ein weiteres positives, im langjährigen Vergleich immer noch sehr zufriedenstellendes Ergebnis einfahren, mit dem in Summe ein neues Rekordresultat für das Geschäftsjahr erreichbar erscheint.

Die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Gesellschaften des Unternehmensbereichs Röhren sind aufgrund der in weiten Teilen vorhandenen hohen Auftragsbestände bislang eher schwach. Das Großrohr- und das Edelstahlrohrsegment erweisen sich als robust. Allerdings spürt das Präzisrohrgeschäft die Abkühlung der Automobilkonjunktur. Insgesamt ist auch im vierten Quartal mit einem deutlich positiven Resultat zu rechnen, sodass für das Gesamtjahr ein annähernd so gutes Ergebnis wie im Vorjahr zu erwarten ist.

Bereinigt um die Sondereffekte sollte der operative Gewinn des Unternehmensbereichs Dienstleistungen im laufenden Geschäftsjahr den Wert des Geschäftsjahres 2007 geringfügig übertreffen.

Auch der Unternehmensbereich Technologie wird in den nächsten Monaten von den Folgen der globalen Konjunkturabkühlung nicht gänzlich verschont bleiben. Der sehr hohe Vorjahresumsatz wird – abseits von positiven Effekten der Konsolidierungskreisveränderungen – nicht mehr eingestellt werden können. Ergebnisseitig zeigen auch die eingeleiteten Optimierungsmaßnahmen zunehmend Wirkung, sodass der in den Salzgitter-Konzern einbezogene Gewinn vor Steuern gegenüber 2007 spürbar ansteigen sollte.

Die bislang hervorragenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Salzgitter-Konzern verschlechtern sich naturgemäß. Die Auftragslage des Konzerns und die Erlössituation sind im Wesentlichen noch befriedigend, jedoch stellen die nach wie vor hohen Rohstoff- und Energiekosten sowie die Kapriolen der Finanzmärkte und die damit verbundene enorme Unsicherheit über alle Branchen- und Landesgrenzen hinweg ein erhebliches Risikopotenzial für die weitere konjunkturelle sowie geschäftliche Entwicklung dar. Aufgrund seiner breiten Aufstellung, seiner soliden finanziellen Fundierung sowie dem auch in Boomzeiten stringent verfolgten Ergebnisverbesserungsprogramm ist der Salzgitter-Konzern auf temporär herausfordernde Phasen gut vorbereitet. Die erfolgreiche Unternehmensstrategie wird auf dieser Grundlage fortgeführt; sämtliche Großinvestitionen werden realisiert.

Unter der Voraussetzung, dass sich die Umfeldbedingungen bis Jahresende nicht über die momentanen Erkenntnisse und Erwartungen hinaus verändern, wird die Salzgitter AG für das Geschäftsjahr 2008 nahezu 1,2 Mrd. € operativen Konzerngewinn vor Steuern erwirtschaften. Auch nach eventuellen bilanziellen Maßnahmen im Zuge des Jahresabschlusses wird das Vorsteuerergebnis im Rahmen der bisherigen Prognose von mehr als einer Milliarde Euro liegen.

Es sei angesichts der momentanen Volatilität in der Finanz- und Realwirtschaft ausdrücklich darauf hingewiesen, dass aktuell nicht absehbare Erlös-, Vormaterialpreis- und Beschäftigungsentwicklungen sowie Veränderungen von Währungsparitäten den Verlauf des letzten Vierteljahres des Geschäftsjahres 2008 noch beeinflussen können.

Disclaimer:

Einige der in dieser Mitteilung gemachten Aussagen haben den Charakter von Prognosen bzw. können als solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine unvorhersehbare Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, vorausblickende Aussagen zu aktualisieren.