Immer auf der Suche nach exakten Zahlen

24.11.2000 | Salzgitter AG


Immer auf der Suche nach exakten Zahlen

Elektronik und Messtechnik - ein vielfältiger Bereich

Damit die Analyse- und Prüfautomaten im Werk Salzgitter rund um die Uhr einsatzbereit sind, müssen die modernen computergesteuerten Automaten im einwandfreien Zustand sein. Dafür sorgen die Mitarbeiter der Gruppe Elektronik und Messtechnik innerhalb des Bereichs Qualitätsmanagement und Prüftechnik.

Zu diesen produktionsrelevanten Anlagen zählen beispielsweise die Analysenautomaten im Spektrallabor und die Prüfmaschinen der Werkstoffprüfung. Um diese komplexen Anlagen reparieren zu können, ist es notwendig, dass die Mitarbeiter die Anlagen und deren Einbindung in die Netzwerke der zentralen Prüftechnik genau kennen. Die Analysenanlagen vereinigen modernste analoge und digitale, optische und optoelektronische sowie chemisch physikalische Messtechnik. Sie sind über das Intranet mit den entsprechenden Betrieben (z. B. Stahlwerk) verbunden.

Doch dies ist nur ein Aufgabenbereich. Ein weiterer Schwerpunkt liegt z. B. in der Entwicklung neuer konventionell nicht verfügbarer Mess- und Prüfgeräte für die speziellen Anforderungen der SZAG. So wird für das Brennstofflabor in der Chemie ein Messsystem zur Bestimmung des Treibdrucks beim Verkokungsprozess neu aufgebaut.

Mit der Apparatur soll vollautomatisch und computergesteuert das Verhalten der Einsatzkohlen beim Verkokungsprozess der Kokerei gemessen werden. Diese Apparatur löst eine bislang aufwendig manuell betriebene Messapparatur ab. Das neue System führt die Messung der Proben und die Auswertung selbstständig mit erhöhter Reproduzierbarkeit durch.

Pipeline-Simulation

Für die Werkstoffentwicklung wurde eine Cert-Prüfanlage (constant elongation rate test) mit zwei Zugprüfständen entwickelt. Die Prüfstände wurden mit elektronischer Messtechnik zur Bestimmung der Größen Kraft, Weg, Zeit, Temperatur und PH-Wert ausgerüstet. Ein integrierter PC steuert die gesamte Anlage und speichert die gewonnenen Werte.

Mit der Prüfanlage werden die Verhältnisse im Zeitraffer simuliert, denen eine im Meer verlegte Pipeline unterliegt. Während einer Prüfzeit von z.B. 60 Tagen wird der zyklische Druckauf- und -abbau einer Pipeline durch periodische Änderung der auf die Probe aufgeprägten Kräfte nachempfunden und die damit verbundene Alterung der Stähle untersucht. Damit lassen sich Vorhersagen über die Haltbarkeit und Lebensdauer einer Pipeline treffen.

Eine neue Prüfanlage, mit der unter ähnlichen Versuchsbedingungen die Sauergasbeständigkeit von Offshore-Stahlgüten untersucht werden kann, wird derzeit aufgebaut.