Konferenz zu Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie

09.06.2017 | Salzgitter AG


In Salzgitter im Hotel am See fand die Fachkonferenz „Effizient und emissionsfrei – Aufbau von Wasserstoff- und Brennstoffzellenanwendungen“ mit fast 200 Teilnehmern aus Politik, Verwaltungen, Wirtschaft, Forschung und Verbänden statt. Die Unternehmen Alstom, Airbus, Meyer Werft, Salzgitter AG und Volkswagen präsentierten ihre Aktivitäten in den Bereichen Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.

Diese Technologien spielen eine wichtige Rolle bei der künftigen Dekarbonisierung der Energieversorgung und des Verkehrssektors und tragen damit zum Erreichen der Klimaziele der Bundesregierung bei. Die Anwendungsmöglichkeiten erstrecken sich über alle Wirtschaftsbereiche und Verkehrsträger – von Straße über Wasser und Schiene bis zur Luftfahrt.

Die Salzgitter AG präsentierte das Projekt "GrInHy – Green Industrial Hydrogen via reversible high-temperature electrolysis". Das Vorhaben startete 2015 und wird seit Anfang 2016 von der EU gefördert. Im Rahmen von GrInHy werden mit internationalen Partnern neue Wege zur Wasserstoffherstellung erforscht, die zukünftig einen Beitrag zur CO2-reduzierten Stahlherstellung leisten könnten. Bisher sind die Möglichkeiten der Einbindung erneuerbarer Energien in den Verbund eines integrierten Hüttenwerkes beschränkt. Wasserstofferzeugung mit Hilfe von Strom aus solchen Quellen könnte eine Option dazu bieten und für verschiedene Produktionsstufen der Stahlherstellung eingesetzt werden. Dies eröffnet gleichzeitig die Möglichkeit CO2-Emissionen zu reduzieren, ist aber unter den heutigen Rahmenbedingungen nicht wirtschaftlich.

Zentrales Element von GrInHy ist der Bau eines der weltweit leistungsstärksten reversiblen Hochtemperaturelektrolyseure (HTE) sowie dessen Betrieb im industriellen Umfeld auf dem Produktionsgelände der Salzgitter Flachstahl GmbH. Der Versuchsbetrieb startet im Juni. Diese Anlage kann sowohl im Elektrolyse-Betrieb Wasserstoff („H2“) und Sauerstoff („O2“) aus Wasserdampf produzieren als auch im Brennstoffzellenbetrieb Strom erzeugen. Der mit Hilfe des HTE produzierte Wasserstoff kann heute schon bei bestehenden Glühprozessen eingesetzt werden und könnte zukünftig zur teilweisen Substitution von Kohlenstoff als Reduktionsmittel bei der Eisenerzreduktion dienen. Im Verbund mit dem integrierten Hüttenwerk des Salzgitter-Konzerns bietet sich zudem die Möglichkeit, energieeffizient Abwärmepotenziale zu nutzen, um hohe elektrische Wirkungsgrade bei der H2-Herstellung zu erzielen.

Die Fachkonferenz informierte über aktuelle Entwicklungen im Bereich Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in Deutschland, über Anwendungsbereiche sowie die strategischen Ziele der Bundesregierung. In einem hochrangig besetzten Abschlussplenum diskutierten Olaf Lies (Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr), Enak Ferlemann (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur), Wolfram Schwab (Geschäftsführung Alstom Transport Deutschland GmbH), Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann (Vorstandsvorsitzender Salzgitter AG), Bernard Meyer (Geschäftsführender Gesellschafter MEYER Werft) und Barnaby Law (Programmdirektor Brennstoffzelle und Wasserstoff Technologie – Airbus Operations GmbH) die wirtschaftlichen und politischen Perspektiven des Einsatzes der Wasserstofftechnologie.

Veranstalter waren NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie und Alstom. Unterstützt wurde die Veranstaltung von einer breiten Allianz führender niedersächsischer Unternehmen.