Salzgitter-Konzern im laufenden Geschäftsjahr mit solider Gewinnentwicklung

11.11.2011 | Salzgitter AG


Salzgitter-Konzern im laufenden Geschäftsjahr mit solider Gewinnentwicklung

Der Salzgitter-Konzern hat seinen Gewinn im dritten Quartal 2011 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres spürbar gesteigert. Die vorzeigbare Ergebnisperformance der ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres war vor allem auf die überwiegend günstigen konjunkturellen Rahmenbedingungen für Walzstahl- und Röhrenprodukte zurückzuführen. Mit 44 % Eigenkapitalquote sowie über 500 Mio. € positiver Nettofinanzposition ist die Salzgitter AG auch nach dem weitgehenden Abschluss des rund 2 Mrd. € schweren Investitionsprogramms bilanziell und finanziell stark aufgestellt.

Der Konzern-Außenumsatz legte um 18 % auf 7.331,4 Mio. € zu (9 Monate 2010: 6.192,6 Mio. €). Hierzu trugen vor allem die lebhaften Geschäftsaktivitäten der Unternehmensbereiche Stahl, Handel und Technologie bei. Damit einhergehend erhöhte sich der Vorsteuergewinn signifikant auf 169,1 Mio. € (9 Monate 2010: 5,7 Mio. €). Er enthält 52,9 Mio. € Ergebnisbeitrag der at-equity einbezogenen Beteiligung an der Aurubis AG (9 Monate 2010: 31,8 Mio. €). Das Nachsteuerresultat betrug 114,7 Mio. € (9 Monate 2010: 3,9 Mio. €). Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) lag bei 5,8 % (9 Monate 2010: 0,8 %).

Die Nachfrage für die meisten Produkte des Unternehmensbereiches Stahl zeigte sich bis weit ins dritte Quartal hinein rege. Erst ab September war eine Buchungszurückhaltung verschiedener Kundensektoren zu verspüren, die eine moderate Anpassung der Flachstahlproduktion erforderte. Dennoch rangierte der Außenumsatz der Division in den ersten neun Monaten 2011 als Folge des höheren Erlösniveaus – vor allem für Flachstahl und Grobblech – mit 2.071,4 Mio. € um fast ein Viertel über dem Vergleichswert (9 Monate 2010: 1.672,4 Mio. €). Das Vorsteuerergebnis legte um rund 100 Mio. € auf 35,9 Mio. € zu (9 Monate 2010: –67,6 Mio. €).

Die robuste Auftragslage der stahlverarbeiteten Industrien begünstigte auch den Stahlhandel des Salzgitter-Konzerns. Absatzmengen und -erlöse entwickelten sich im inländischen Geschäft insbesondere im Verlauf des ersten Halbjahrs solide und das internationale Trading zeigt eine anhaltend positive Tendenz. Der Unternehmensbereich Handel verbuchte eine Ausweitung des Außenumsatzes um 26 % auf 2.810,6 Mio. € (9 Monate 2010: 2.230,5 Mio. €). Die Division erwirtschaftete sehr erfreuliche 53,3 Mio. € Gewinn vor Steuern. Der Vergleichswert des Vorjahres war von außerordentlich hohen Windfall-Effekten geprägt (9 Monate 2010: 63,9 Mio. €).

Der Unternehmensbereich Röhren profitierte während der Berichtsperiode von einer guten Nachfrage in den meisten Teilsegmenten. Der Außenumsatz blieb stabil (1.299,6 Mio. €; 9 Monate 2010: 1.304,0 Mio. €). Mit 59,3 Mio. € Vorsteuerergebnis wurde das Resultat der ersten neun Monate 2010 mehr als verdreifacht (9 Monate 2010: 17,7 Mio. €). Hierzu trugen vor allem die Bereiche kaltgefertigte Präzisrohre und Edelstahlrohre bei, die jeweils eindrucksvolle Turnarounds vollzogen und klar positiv abschlossen.

Die Geschäftstätigkeit des Unternehmensbereiches Dienstleistungen war von der guten Auslastung der Stahlunternehmen geprägt. Vor allem wegen höherer Schrottpreise stieg der Außenumsatz auf 355,7 Mio. € (9 Monate 2010: 301,7 Mio. €). Der Vorsteuergewinn der Vergleichsperiode wurde nahezu eingestellt (14,6 Mio. €; 9 Monate 2010: 18,8 Mio. €).

Mit 728,4 Mio. € Außenumsatz übertraf der Unternehmensbereich Technologie im Berichtszeitraum den Vorjahreswert um fast 13 % (9 Monate 2010: 645,5 Mio. €). Haupteinflussfaktoren hierfür waren die Belebung der Projekt- und Serviceaktivitäten der KHS sowie die dynamische Auftragsentwicklung des Kunststoff-Spritzgießmaschinengeschäfts. Dessen Gewinnbeitrag konnte das negative Resultat der KHS-Gruppe jedoch nicht kompensieren, sodass ein Fehlbetrag von –36,5 Mio. € auflief (9 Monate 2010: –21,0 Mio. €). Während sich die Margenqualität kürzlich akquirierter Aufträge der KHS spürbar verbessert hat, ergab die Abrechnung zumeist aus den Vorjahren stammender Projekte eine merkliche Ergebnisbelastung.

Der vom Halbzeuggeschäft mit Konzernfremden generierte Außenumsatz des Bereiches Sonstiges/Konsolidierung stieg in den ersten neun Monaten 2011 um mehr als 70 % auf 65,6 Mio. € (9 Monate 2010: 38,5 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern betrug 42,5 Mio. € (9 Monate 2010: –6,1 Mio. €). Hierin ist unter Berücksichtigung der gemäß IFRS obligatorischen Kaufpreisallokation (–4,8 Mio. €) ein sehr erfreulicher 52,9 Mio. € Nachsteuer- Gewinnbeitrag der Aurubis AG-Beteiligung enthalten (9 Monate 2010: 31,8 Mio. €).

Der Innenumsatz des Salzgitter-Konzerns legte um knapp 400 Mio. € auf 1.973,6 Mio. € zu (9 Monate 2010: 1.575,7 Mio. €).

Die Konjunkturstimmung verschlechtert sich momentan mehr als die tatsächliche ökonomische Lage, da vor allem die Unsicherheiten in Bezug auf eine nachhaltige Lösung der Euro- Finanzkrise die Nachrichtenlage prägen. Nach derzeitigem Ermessen besteht zwar ein gewisses Risiko, dass hieraus eine gravierende Belastung der verarbeitenden Wirtschaft entstehen könnte, allerdings sind aus unserer Sicht noch immer keine konkreten Hinweise auf eine signifikante Eintrübung der Auftragslage von Stahlverarbeitern im Euro-Raum zu verzeichnen. Dennoch disponieren insbesondere lagerhaltende Stahlhändler angesichts der anhaltenden Unwägbarkeiten und auch wegen der bevorstehenden Jahresabschlüsse sehr vorsichtig. Der Orderzulauf des Unternehmensbereiches Stahl im Oktober war hingegen nicht so schlecht, wie es die allgemeine Stimmung vermuten ließe. Die Rohstoffpreise sollten in nächster Zeit nicht mehr so stark fallen wie in den vergangenen Wochen, was die Marktlage für Walzstahlprodukte beruhigen dürfte. Bis zum Jahresende bleibt die Beschäftigung im Unternehmensbereich Stahl vergleichsweise stabil.

Der Unternehmensbereich Handel rechnet für den Rest des Jahres 2011 mit etwa konstanten Absatzvolumina, sich normalisierenden Margen des lagerhaltenden Handels sowie einer andauernden Erholung des Projektgeschäfts im internationalen Trading. Für das Gesamtjahr wird weiterhin ein sehr vorzeigbares Ergebnis erwartet.

Im Unternehmensbereich Röhren wird die bisher gezeigte positive Entwicklung in den nächsten Monaten andauern. Hauptgründe hierfür sind die bis Jahresende und teilweise darüber hinaus gute Auslastung des Großrohrbereiches sowie die von guten Orderzuläufen aus der Automobilindustrie und des Maschinenbaus getriebene erfreuliche Geschäftslage im Präzisrohrsegment. Daher plant die Division auch für das vierte Quartal einen soliden Vorsteuergewinn einzufahren.

Die Performance des Unternehmensbereiches Dienstleistungen sollte parallel zur Auslastung der Stahlgesellschaften weitestgehend konstant bleiben.

Der Unternehmensbereich Technologie prognostiziert eine Fortsetzung der guten Lage des Spezialmaschinenbaus der KDE-Gruppe und der Klöckner DESMA Schuhmaschinen GmbH. Das Geschäft mit Getränkeabfüllanlagen verzeichnete in letzter Zeit bemerkenswerte Buchungserfolge mit einem positiven Margentrend. Zugleich wurden die Ergebnisverbesserungsmaßnahmen der KHS nochmals intensiviert. Für das vierte Quartal rechnet die Division mit einer Verbesserung des operativen Resultats, das allerdings noch nicht die Gewinnschwelle erreichen wird.

Als Folge der Eurokrise sind die gesamtwirtschaftlichen Risiken seit Sommer gestiegen. Dennoch herrscht in vielen Produktbereichen eine zwar verhaltenere, aber immer noch auskömmliche Nachfrage. Unter Berücksichtigung der Auftragseingänge der vergangenen Wochen, die Anlass zu gedämpftem Optimismus geben, bekräftigen wir für das Geschäftsjahr 2011 unsere Prognose eines Vorsteuerergebnisses des Salzgitter-Konzerns um 200 Mio. €.

Wie schon in den vergangenen Jahren weisen wir darauf hin, dass Chancen und Risiken aus aktuell nicht absehbaren Erlös-, Vormaterialpreis- und Beschäftigungsentwicklungen sowie Veränderungen von Währungsparitäten und Metallpreisen den Abschluss des Geschäftsjahres 2011 noch beeinflussen können. Zusätzliche positive oder negative Effekte können sich aus strukturellen und methodischen Veränderungen ergeben; hierzu zählen insbesondere Bewertungsansätze gemäß IFRS-Standards und deren Handhabung. Die hieraus resultierende Schwankungsbreite des Konzernergebnisses vor Steuern kann ein beträchtliches Ausmaß sowohl in negativer als auch positiver Richtung annehmen.

Disclaimer:
Einige der in dieser Mitteilung gemachten Aussagen haben den Charakter von Prognosen bzw. können als solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine unvorhersehbare Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, vorausblickende Aussagen zu aktualisieren.