Salzgitter-Konzern mit solidem Gewinn

28.08.2002 | Salzgitter AG


Salzgitter-Konzern mit solidem Gewinn

Der Salzgitter-Konzern hat das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2002 mit einem soliden Gewinn abgeschlossen. Der breit aufgestellte Stahl- und Röhrenkonzern konnte hierbei erneut von den unterschiedlichen Konjunkturzyklen der Branchen profitieren, in denen er seine Produkte absetzt. Die zögerliche gesamtwirtschaftliche Erholung verhinderte allerdings bislang eine deutliche Verbesserung der Ergebnisse, insbesondere im Vergleich zu den herausragenden Resultaten des Vorjahres.

Der Konzern erzielte im ersten Halbjahr 2002 einen konsolidierten Außenumsatz von 2,4 Mrd. €. Das Umsatzwachstum von rund 4 % (1. Hj. 2001: 2,3 Mrd. €) ist auf die Erweiterung des Konzern-Konsolidierungskreises gegenüber dem Vorjahr zurückzuführen. Der Gewinn vor Steuern erreichte mit 50 Mio. € zwar nicht das Niveau der ersten sechs Monate des Rekord-Geschäftsjahres 2001 (84 Mio. €),zog aber im zweiten Quartal des Jahres an. Im Konzernergebnis sind nicht-operative Ergebnisbestandteile in Höhe von rund 7 Mio. € enthalten, die sich als Saldo aus Erträgen vom Verkauf von Beteiligungen sowie aus Rückstellungsbildungen und -auflösungen ergeben. Das Nachsteuerergebnis fiel mit 49 Mio. € 31 % niedriger aus (Vorjahr: 71 Mio. €). Der ROCE (Verzinsung des eingesetzten Kapitals), der wichtigste finanzielle Indikator für den wirtschaftlichen Erfolg des Konzerns, verbesserte sich im Laufe des ersten Halbjahres, aber lag mit 9,1 % unterhalb des Zielwertes von 12 %. Der Unternehmensbereich Stahl konnte mit einem um rund 3 % rückläufigen Beitrag von 748 Mio. € zum Außenumsatz des Konzerns den Wert des Vergleichszeitraums fast erreichen. Der Gesamtumsatz belief sich auf 986 Mio. €, war damit auf Vorjahresniveau und spiegelt den verstärkten Absatz von Stahlprodukten über die konzerneigenen Distributionskanäle wieder. Im zweiten Quartal gelang es, Preiserhöhungen durchzusetzen, die sich wegen des Einflusses von längerfristigen Preisvereinbarungen und Durchlaufzeiten erst zeitversetzt im Ergebnis niederschlagen werden. Der Unternehmensbereich Stahl verzeichnete im ersten Halbjahr 2002 einen Verlust vor Steuern von 26 Mio. € (1.Halbjahr 2001: +41 Mio. €). In diesem Resultat ist ein nicht-operativer Aufwand in der Höhe von 7,5 Mio. € zur Vorsorge unter anderem für währungsbedingte Einflüsse enthalten.

Im Unternehmensbereich Röhren verlief die Geschäftstätigkeit für die meisten Produkte immer noch auf einem zufriedenstellenden Niveau. Der konsolidierte Umsatz betrug 583 Mio. €. Die merkliche Steigerung um 19 % im Vergleich zum Vorjahr (490 Mio. €) erklärt sich durch die Aufnahme des Edelstahlrohrerzeugers DMV Stainless und des Rohrbeschichters EUPEC Pipecoatings in den Konsolidierungskreis. Die 61 Mio. € Vorsteuergewinn des Unternehmensbereichs übertrafen die schon vorzeigbaren 36 Mio. € des Vergleichszeitraums um 67%. Einen wesentlichen Beitrag lieferte wiederum das sehr ertragsstarke Geschäft mit nahtlosen Rohren. Im Ergebnis ist ein nicht-operativer Ertrag in Höhe von 10,6 Mio. € als Saldo aus Rückstellungs-bildungen und -auflösungen für strukturverbessernde Maßnahmen und einem nachlaufenden positiven Effekt eines Beteiligungsverkaufs aus 2000 enthalten. Auch im Unternehmensbereich Handel führte die Erweiterung des Konsolidierungskreises zu einer geringfügigen Erhöhung der Umsatzzahlen auf 865 Mio. € (Vorjahr: 842 Mio. €). Das Vorsteuerergebnis war mit rund 7 Mio. € spürbar besser als im Vorjahr (4 Mio. €), unter anderem ein Resultat der Restrukturierung des internationalen Tradings.

Der Unternehmensbereich Dienstleistungen erzielte bei einem Umsatz von 118 Mio. € einen Vorsteuergewinn von 7 Mio. € (1. Halbjahr 2001: 8 Mio. €). Der Außenumsatz des Unternehmensbereichs Verarbeitung war im ersten Halbjahr 2002 mit 53 Mio. € gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9 % rückläufig. Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf rund -5 Mio. €. Die desolate Lage auf dem deutschen Tiefbausektor verhinderte eine bessere Entwicklung bei der Hoesch Spundwand und Profil GmbH (HSP). Zum Jahresende 2002 werden einige jüngst akquirierte Unternehmen und Gesellschaften, die aus der Start-up-Phase herauswachsen, in den Konsolidierungskreis aufgenommen werden.

In den nächsten Monaten wird der Ergebnisverlauf des Salzgitter Konzerns vom Ausmaß der konjunkturellen Erholung abhängen. Diesbezüglich ergibt sich weiterhin ein gespaltenes Bild: Während die Stimmungslage insbesondere am Kapitalmarkt eher labil ist, deuten konjunkturelle Frühindikatoren von namhaften Institutionen und konkrete Daten aus der Industrie auf eine allmähliche Wende zu mehr Wachstum hin. So konnten in der Stahlindustrie weitere Preissteigerungen bei gleichzeitiger Zunahme der Auftragseingänge durchgesetzt werden. Im Bereich Röhren hat sich im zweiten Quartal die Nachfrage in einigen Bereichen wieder etwas belebt. Insbesondere im Bereich der nahtlosen Rohre wird auch für das zweite Halbjahr von einem zufriedenstellenden Geschäftsverlauf ausgegangen.
Trotz der unsicheren Gesamtlage sieht die Salzgitter AG daher derzeit keinen Anlass, die für das Geschäftsjahr 2002 publizierte Prognose eines Konzerngewinns vor Steuern von rund 90 Mio. € entsprechend einem Nachsteuergewinn von 75 Mio. € bzw. 1,20 € Gewinn pro Aktie zu korrigieren. Diese Aussage gilt naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine erneute Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen.