Strategische Leistung

02.10.2008 | Salzgitter AG


Strategische Leistung

Gewinner in der Größenklasse 5 bis 15 Mrd. Euro Umsatz wurde Dr. Wolfgang Leese, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG.
"Wolfgang Leese hat die Mission erfüllt, für die er im Jahr 2000 angetreten ist: Den Erhalt der Eigenständigkeit von Salzgitter durch profitables Wachstum. Er hat großes Geschick bei der Entwicklung des Portfolios bewiesen und dabei auch auf unspektakuläre Akquisitionen gesetzt", würdigt Prof. Dr. Lutz Kaufmann, Lehrstuhl für Internationales Management und Beschaffung an der WHU, diese Leistung.

PHILOSOPHIE DES AWARDS

Der „Stratege des Jahres“ wird seit 2004 jährlich an Vorstandsvorsitzende großer börsennotierter Unternehmen in Deutschland mit einem Umsatz von über einer Milliarde Euro verliehen, die über einen längeren Zeitraum eine richtungsweisende und nachhaltige Strategie konsequent umgesetzt haben. Dabei werden die Sieger in verschiedenen Größenklassen geehrt.

Im Gegensatz zu vielen anderen Wirtschaftspreisen ist die Prämierung nicht von der Entscheidung einer Jury abhängig, sondern basiert allein auf umfangreichen Datenanalysen über drei Jahre entlang vier entscheidender Indikatoren für profitables Wachstum: Umsatz- und Mitarbeiterwachstum, Profitabilität und Wertschaffung.

Initiatoren des „Strategen des Jahres“ sind die Financial Times Deutschland, die private Hochschule WHU – Otto Beisheim School of Management und die Strategieberatung Bain & Company.

METHODIK UND AUSZEICHNUNGEN

Basis der Untersuchung waren alle börsennotierten deutschen Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro im Geschäftsjahr 2007 und einem Streubesitzanteil von mindestens zwei Prozent. Insgesamt flossen somit 95 Vorstandsvorsitzende und ihre Unternehmen in den Auswahlprozess ein.

Der Auswahlprozess unterteilt sich in drei Schritte: die quantitative Analyse von Bilanz- und Kapitalmarktdaten über drei Jahre, die qualitative Analyse („Due Diligence“) sowie das abschließende Ranking.

Schritt 1: Quantitative Analyse

Basierend auf öffentlich verfügbaren, objektiven Bilanz- und Kapitalmarktdaten wurden alle Unternehmen für die Geschäftsjahre 2005 bis 2007 entlang von vier Indikatoren für profitables Wachstum untersucht: jährliches Umsatz- und Mitarbeiterwachstum sowie durchschnittliche Eigenkapital und Überrendite (definiert als Aktienkurssteigerungen zuzüglich Dividenden und abzüglich Eigenkapitalkosten).

Die Kandidaten mussten dabei sowohl gesamtwirtschaftliche als auch branchenspezifische Schwellenwerte überspringen, wobei das letzte Geschäftsjahr 2007 doppelt gewichtet in die Bewertung eingeflossen ist.

Hinsichtlich der gesamtwirtschaftlichen Schwellenwerte mussten Umsatzwachstum und durchschnittliche Eigenkapitalrendite mindestens den Inflationseffekt im Betrachtungszeitraum ausgleichen. Ebenso waren die Steigerung der Mitarbeiteranzahl und eine positive Überrendite gefordert.

METHODIK UND AUSZEICHNUNGEN

Für die branchenspezifischen Schwellenwerte wurde jedes Unternehmen einem von zwölf Branchen-Clustern zugeordnet. Für jedes Cluster wurden Durchschnitt und Standardabweichung der vier Indikatoren berechnet und daraus wiederum Mindestmaße gebildet, die ein Unternehmen erreichen musste. Diejenigen Unternehmen, die eine überdurchschnittliche Performance aufweisen konnten, flossen in die weitere Auswertung mit ein.

Nur 21 Vorstandsvorsitzende und ihre Unternehmen übersprangen die gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Schwellenwerte.

Schritt 2: Qualitative Analyse („Due Diligence“)

Nach den quantitativen Auswertungen rückten die jeweiligen Vorstandsvorsitzenden der 21 Unternehmen in den Mittelpunkt. Dabei galt es zu prüfen, ob der aktuelle Vorstandsvorsitzende die Strategie maßgeblich geprägt hat. So musste er seine Position während des gesamten Betrachtungszeitraumes bekleidet haben. Als Indikatoren für eine klare Zuordnung galten zudem Berichte in der Presse zur Unternehmensstrategie sowie Hinweise in den Jahresabschlüssen. Darüber hinaus wurde festgestellt, ob sich ein Unternehmen als „Good Corporate Citizen“ verhalten hatte – bei Unterscheidung zwischen dem Vorstandsvorsitzenden und dem Unternehmen selbst. Des Weiteren wurde überprüft, ob wesentliche Verstöße gegen Sustainability-Prinzipien vorliegen.

Die Due Diligence wurde durch eine Analyse des aktuellen Geschäftsverlaufs abgeschlossen, um die Nachhaltigkeit der Strategie auch im laufenden Geschäftsjahr sicherzustellen. Acht der 21 Vorstandsvorsitzenden überstanden die Due Diligence und sind die Preisträger bei „Stratege des Jahres“ 2008.

Schritt 3: Abschließendes Ranking

Um den spezifischen Herausforderungen unterschiedlicher Unternehmensgrößen gerecht zu werden, wurden die verbleibenden Vorstandsvorsitzenden in drei Umsatzklassen eingeteilt: kleiner fünf Milliarden Euro, fünf bis 15 Milliarden Euro und größer 15 Milliarden Euro. Innerhalb einzelner Klassen wurden die Unternehmenslenker gemäß der vier oben genannten Indikatoren in eine Rangfolge gebracht. Dabei fand ein gewichteter Durchschnitt auf Basis folgender Anteile Anwendung: Umsatzwachstum 12,5 Prozent, Mitarbeiterwachstum 12,5 Prozent, Eigenkapitalrendite 25 Prozent, Überrendite 50 Prozent.

Weitere Details zur Methodik sowie eine Liste aller untersuchten Unternehmen und deren Zuordnung zu den einzelnen Branchen-Clustern finden Sie unter www.strategedesjahres.de.

Auszeichnungen

Alle nach Schritt 2 nominierten Vorstandsvorsitzenden sind berechtigt, den Titel „Strategen des Jahres 2008“ zu tragen.

Die Sieger der drei Umsatzklassen erhalten darüber hinaus den Award „Stratege des Jahres 2008“ in ihrer jeweiligen Klasse.

Ein Vorstandsvorsitzender, der zum dritten Mal als Sieger ausgezeichnet wird, wird als Zeichen seiner außerordentlichen Leistung in den „Circle of Strategic Excellence“ aufgenommen und erhält eine Sonderauszeichnung. Mitglieder des „Circle of Strategic Excellence“ werden in den drei Folgejahren von den Auswertungen zum „Strategen des Jahres“ ausgenommen.

Quelle: Financial Times Deutschland