Zufriedenstellender Gewinn im dritten Quartal 2002

22.11.2002 | Salzgitter AG


Zufriedenstellender Gewinn im dritten Quartal 2002

Zufriedenstellender Gewinn im dritten Quartal 2002 – Stahl wieder mit schwarzen Zahlen

Obwohl der allgemeine Konjunkturverlauf im Inland wie auch auf den wichtigsten Auslandsmärkten den Erwartungen aus Frühjahr und Sommer nicht entsprochen hat, konnte der Salzgitter-Konzern auch das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2002 mit Gewinn abschließen. Erfreulich ist, dass der Unternehmensbereich Stahl die Talsohle der Stahlkonjunktur verlassen hat und wieder ein positives Ergebnis erwirtschaftete.

Der konsolidierte Außenumsatz des Konzerns betrug in den ersten drei Quartalen 3,5 Mrd. € und war somit um 4 % höher als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn vor Steuern stieg im dritten Quartal um 18 Mio. € auf kumuliert 68 Mio. € (9 Monate 2001: 125 Mio. €). In Anbetracht des sich permanent eintrübenden wirtschaftlichen Umfeldes kann es nicht verwundern, dass das Rekordergebnis des Vorjahres nicht wiederholbar war. Der Gewinn nach Steuern belief sich auf 59 Mio. €(Vorjahr: 112 Mio. €). Der ROCE (Verzinsung des eingesetzten Kapitals), die wichtigste Finanzkennzahl für den wirtschaftlichen Erfolg des Salzgitter-Konzerns, betrug 8,7 % (Zielwert über den Konjunkturzyklus: 12 %).

Besonderes Augenmerk galt in den vergangenen Monaten dem Erhalt und Ausbau des finanziellen und bilanziellen Bewegungsspielraums, um auch bei temporär ausbleibendem gesamtwirtschaftlichen Aufwärtstrend voll handlungsfähig im Sinne der Strategie eines qualifizierten internen und externen Wachstums zu sein. So wurde die Nettofinanzverschuldung des Konzerns im dritten Quartal gegenüber dem zweiten Quartal um 55 Mio. € auf 38 Mio. € zurückgeführt.

Der Unternehmensbereich Stahl stellte mit einem Gesamtumsatz von 1,4 Mrd. € und 1,1 Mrd. € Beitrag zum Außenumsatz des Konzerns den Level des Vergleichszeitraums aus 2001 ein. Vom zweiten zum dritten Quartal wurde ein positiver Ergebnisswing von 14 Mio. € erzielt, der zu 1,2 Mio. € Gewinn vor Steuern führte (aufgelaufenes Ergebnis 9 Monate 2002: -25 Mio. €; 9 Monate 2001:41 Mio. €). Preiserhöhungen vor allem für Flachstahlprodukte im zweiten und dritten Quartal haben den Turnaround maßgeblich bewirkt. Voraussichtlich werden diese und weitere, für ein auskömmliches Niveau erforderliche Preiserhöhungen die Ergebnisentwicklung der kommenden Monate ebenso positiv beeinflussen wie die Resultate des konzernweiten Ergebnisverbesserungsprogramms, das einen besonderen Schwerpunkt im Stahlbereich besitzt.

Der Außenumsatz des Unternehmensbereichs Röhren war mit 859 Mio. € um 19 % höher als im Vorjahr (9 Monate 2001: 723 Mio. €). Primäre Ursache für dieses Wachstum war die Erweiterung des Konsolidierungskreises um zwei Gesellschaften zu Beginn des Geschäftsjahres. Das Ergebnis vor Steuern übertraf mit 74 Mio. € den schon weit überdurchschnittlichen Gewinn des Vergleichszeitraums um 7 %(9 Monate 2001: 69 Mio. €). Im Verlauf dieses Jahres ergab sich wie prognostiziert ein Ergebnisrückgang, der durch eine schwächere Nachfrage in einigen Produktbereichen verursacht wurde. Insbesondere bei den global agierenden Herstellern von Pipelinerohren und nahtlosen Rohren führte die impulsarme Konjunktur in Verbindung mit der unsicheren politischen Lage im nahen Osten zu einer zeitweisen Unterauslastung der Produktionsstätten. Für die anderen Rohrprodukte stellte sich die Nachfrage stabil bis gut dar.

Der Unternehmensbereich Handel erreichte mit einem Außenumsatz von 1,3 Mrd. € den Wert des Vorjahreszeitraums. Das Vorsteuerergebnis war mit 7,0 Mio. € um 9 % besser als im Vorjahr (6,4 Mio. €). Während die Inlandsnachfrage verhalten oder in Teilbereichen rückläufig war, hatte die erfolgreiche Neupositionierung des internationalen Tradings einen positiven Einfluss auf die Gewinnentwicklung und trug zur Stärkung der Finanzlage des Konzerns bei.

Der Unternehmensbereich Dienstleistungen schloss die ersten drei Quartale 2002 bei 178 Mio. € Außenumsatz (9 Monate 2001: 170 Mio. €) mit 9,4 Mio. € Vorsteuergewinn ab (9 Monate 2001: 13,4 Mio. €).

Die wirtschaftliche Lage des Unternehmensbereichs Verarbeitung war in den ersten neun Monaten insbesondere durch die desolate Situation der inländischen Bauindustrie beeinflusst. Der Außenumsatz war mit 81 Mio. € um 9 % rückläufig, das Ergebnis vor Steuern mit -7,1 Mio. € spürbar schwächer als in der Vorjahresperiode (9 Monate 2001: -3,2 Mio. €). Bei der Hoesch Spundwand und Profil GmbH wurden Strukturmaßnahmen eingeleitet, die zusammen mit den Auswirkungen der jüngst in Betrieb gegangenen Investitionen erhebliche Ergebnisverbesserungen bewirken sollen. Etwa 10 Mio. € Anlaufaufwendungen zweier im Unternehmensbereich noch nicht konsolidierter Start-up Unternehmen (Salzgitter Bauelemente GmbH und Salzgitter Antriebstechnik GmbH) wurden in den Quartalsabschluss des Konzerns ebenso einbezogen wie etwa gleich hohe Gewinne aus der Reduzierung der Beteiligung an dem US-amerikanischen Stahlunternehmen Steel Dynamics Inc. Damit werden zukünftige Ergebnisse entlastet.

Die erneute Abkühlung der Weltkonjunktur in der zweiten Jahreshälfte in Verbindung mit bereits absehbaren zusätzlichen Belastungen für die inländische Gesamtwirtschaft veranlasst die Salzgitter AG zu einer vorsichtigeren Einschätzung des Ergebnisverlaufs in den kommenden Monaten: Während sich die zunehmend stabile Situation bei Flachstahl fortentwickeln dürfte, gibt die schwache Investitionsneigung der Industrie und der öffentlichen Hand, verbunden mit einem harten Wettbewerb, Anlass zu einer zurückhaltenderen Einschätzung der kurzfristigen Perspektiven für andere Produkte des Konzerns. Buchungen für Großprojekte wie die Pipeline vom Kaspischen Meer zum Mittelmeer signalisieren zwar etwas Belebung für das Frühjahr 2003, jedoch wird die temporär schwächere Beschäftigung bei Groß- und Nahtlosrohren nicht ohne Auswirkung auf Umsatz und Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres bleiben.

Dennoch geht die Salzgitter AG davon aus, dass der Konzern in 2002 einen Gewinn vor Steuern in der Größenordnung des bisher erreichten Ergebnisses erzielen wird.

Disclaimer:

Einige der in dieser Mitteilung gemachten Aussagen haben den Charakter von Prognosen bzw. können als solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine weitere Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen.