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Page 33 - STIL 4 2020
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Vorschaubild

 Jonas Fey in der Wartungshalle der VPS Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter, einem Tochterunternehmen der Salzgitter AG
die Form der Aquamanile mit einem 3D-Scanner zu vermessen und in einem 780 MB großen Da- tensatz zu erfassen, ohne das mittelalterliche Gefäß zu berühren. Er erlernte die Bedienung eines Spezialgeräts und ein Verfahren, um selbst kleinste Ornamente und Bördelkanten zu scannen. Dann „reparierte“ er am Bildschirm das Gefäß und er- gänzte die fehlenden Teile. Am Ende, nachdem er auch das Problem der korrekten Wandstärke gelöst hatte, entstanden im 3D-Drucker auf 0,025 mm genaue Kopien der Aquamanile. Und schon bald floss nach vielen Hundert Jahren wieder Wasser aus dem Drachenschlund.
Die Replikate dienen aber nicht allein wissen- schaftlichen Zwecken, sie könnten auch als Souvenir vom Museum verkauft werden. Seine kreativen Ideen zu vermarkten – das ist für Jonas Fey ein fer- nes Ziel, das er jedoch schon in Angriff genommen hat. Der Designer entwarf im Studium ein Burger- Besteck, das einen Design-Award gewann und
nun von einer Firma hergestellt und verkauft wird. Sein größter Wunsch wäre es aber, einmal seinen erlernten Beruf und seine Designleidenschaft mit- einander verbinden zu können. Am liebsten unter dem Dach des Konzerns. Denn Jonas Fey sagt von sich: „Ich bin sehr bodenständig.“
Die Kopie
Im Scan-Bild des Originals (Fotos links) beseitigte Jonas Fey Beschädigungen und ergänzte Fehlteile wie den abgebrochenen dritten Standfuß. Per 3D-Druck entstanden exakte Kopien aus Epoxidharz, die mit Kupfer beschichtet wurden. Ein Replikat wurde auch vergoldet – so wie die originale Aquamanile vor rund 900 Jahren
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Fotos: Jonas Fey
Foto: Carsten Brand


























































































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