Page 22 - STIL 2 2024
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PERFORMANCE
GEWINN IN SCHWACHER KONJUNKTUR
Die Salzgitter AG verzeichnet ein durchwachsenes erstes Quartal 2024
Der Salzgitter-Konzern verzeichnete in einem von schwacher Konjunktur ge- prägten ersten Quartal des Geschäfts- jahres 2024 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 126,4 Mio. € sowie 17,2 Mio. € Vorsteuergewinn. Hauptträger dieses Resultats waren der Geschäftsbereich Technologie mit einem erneut äußerst erfreulichen Quartalsergebnis sowie der Beitrag der at-equity (IFRS-Bilanzierung) einbezogenen Beteiligung an der Aurubis AG. Die stahlnahen Geschäftsbereiche wurden hingegen von der sehr verhalte- nen wirtschaftlichen Entwicklung in Eu- ropa, vor allem in Deutschland, belastet.
Der Außenumsatz des Salzgitter-Kon- zerns fiel infolge der gegenüber dem Vergleichszeitraum rückläufigen Erlöse um 10,2% auf 2,68 Mrd. € (Q1 2023: 2,98 Mrd. €). Ebenfalls in erster Linie er- lösbedingt, sanken EBITDA (126,4 Mio. €; Q1 2023: 290,0 Mio. €) und Gewinn vor Steuern (17,2 Mio. €; Q1 2023: 183,7 Mio. €). Das Ergebnis beinhaltet 23,9 Mio. € Beitrag der at-equity (IFRS- Bilanzierung) einbezogenen Beteiligung an der Aurubis AG (Q1 2023: 29,3 Mio. €). Aus 15,0 Mio. € (Q1 2023: 140,5 Mio. €) Nachsteuergewinn errechnen sich 0,24 € Ergebnis je Aktie (Q1 2023: 2,57 €). Die Verzinsung des eingesetzten Kapi- tals (ROCE) lag bei 2,6 % (Q1 2023: 12,6 %). Die Eigenkapitalquote erreichte äußerst solide 45,6 % (Q1 2023: 44,4 %).
Der Vorstandsvorsitzende der Salzgitter AG, Gunnar Groebler, kommentiert wie folgt:
„Nach den zwei Ausnahmejahren 2021 und 2022 haben wir schon in der zweiten
Hälfte des letzten Jahres gespürt, dass der Wind nunmehr von vorne bläst. Das hat sich auch in den Geschäftszahlen des ersten Quartals niedergeschlagen und wird sich auf den weiteren Ge- schäftsverlauf 2024 auswirken. Umso wichtiger ist es jetzt, sowohl die Maß- nahmen zur Profitabilitätssteigerung und das aktive Portfoliomanagement vo- ranzutreiben als auch den Weg der Transformation entschlossen weiterzu- gehen. Ich bin der festen Überzeugung, dass dieser Weg zu einer resilienteren Salzgitter AG führen wird. Anlass zur Freude liefert aktuell die Performance der KHS GmbH, die als mit Abstand größ- te Gesellschaft unseres Geschäftsbe- reiches Technologie für dieses Jahr ein Rekordergebnis anpeilt.“
Finanzvorstand Birgit Potrafki ordnet die Kennzahlen ein:
„Eine Fortsetzung der zu Jahresbeginn feststellbaren leichten Belebungsimpul- se wie auch die ursprünglich antizipierte sukzessive Aufhellung des Marktumfelds blieben bislang aus. Die wirtschaftliche Erholung in Deutschland und Europa dürfte erst später und schwächer als noch vor ein paar Monaten erwartet ein- setzen. Insbesondere unsere Kernkun- denmärkte Bau, Automobil und Maschi- nenbau verzeichneten in Deutschland über das erste Quartal hinweg teilweise ausgeprägte Schwächen. Dies hatte und hat unmittelbaren Einfluss vor allem auf die Geschäftsentwicklung der stahl- nahen Gesellschaften unseres Unter- nehmens, deren Ergebnisse uns nicht zufriedenstellen können. Dank unseres Geschäftes mit Getränkeabfüll- und Ver- packungsanlagen sowie der 30%-Betei-
lung an der Aurubis AG konnten wir im ersten Quartal 2024 dennoch einen klei- nen Vorsteuergewinn ausweisen, der die Ergebnisse des dritten und vierten Quar- tals 2023 übertraf. Diversifikation zahlt sich also einmal mehr aus. Das Ergebnis zeigt aber auch, wie wichtig unsere Maß- nahmen zur internen Ergebnisverbesse- rung und Kostendisziplin sind. Hier wer- den wir nicht nachlassen, insbesondere da wir uns mitten in der kapitalinten- siven Transformation im Rahmen von SALCOS® befinden. Die finanzielle und bilanzielle Verfassung des Salzgitter- Konzerns bleibt bei allen Herausforde- rungen dennoch sehr robust.“
Ausblick
Mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf zeichnet sich ab, dass die deutsche Wirtschaft nicht an den Aufschwung in anderen Industriestaaten anknüpfen kann. Erholungssignale fallen zögerli- cher und schwächer aus, als ursprüng- lich antizipiert, zugleich steigt die Unsi- cherheit in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung im zweiten Halbjahr 2024. Vor diesem Hintergrund erwarten wir für den Salzgitter-Konzern für das Ge- schäftsjahr 2024:
• einen Umsatz um 10,5 Mrd. €,
• ein EBITDA zwischen 550 Mio. € und 625 Mio. €,
• einen Vorsteuergewinn zwischen 100 Mio. € und 175 Mio. € sowie
• eine leicht unter dem Vorjahresniveau liegende Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE).
 Geschäftsjahr 2023: Geschäftsbereich Technologie verzeichnet Rekorde
Der Salzgitter-Konzern erwirtschaftete in einem von hohen Inflationsraten und einer sich abkühlenden konjunkturellen Dynamik geprägten Geschäftsjahr 2023 677,0 Mio. € EBITDA sowie 238,4 Mio. € Gewinn vor Steuern. Haupttreiber dieses Resultats waren die Geschäftsbereiche Stahlerzeugung, Stahlverarbeitung und Technologie. Nach einem ermutigenden Jahresauftakt 2023 trübten sich die wirt- schaftlichen Rahmenbedingungen in den
meisten Märkten zunehmend ein. Entge- gen dem Branchentrend zeigte einzig der Bereich Getränkeabfüll- und Verpa- ckungsanlagen über das gesamte Jahr hinweg eine sehr gute Performance, so- dass der Geschäftsbereich Technologie mit einem Rekordauftragseingang ein Rekordergebnis verzeichnete. Der Außen- umsatz des Konzerns verringerte sich mit 10,8 Mrd. € vor allem aufgrund der ge- sunkenen Durchschnittserlöse für Stahl-
erzeugnisse. So sanken die Preise der meisten Stahlprodukte über nahezu das gesamte Geschäftsjahr. Erst im Schluss- quartal wurde die Talsohle durchschrit- ten. Finanzvorstand Burkhard Becker ordnet die Zahlen ein: „Die 238 Mio. € Vor- steuergewinn sind einerseits das Ergeb- nis unserer konsequenten Kostenopti- mierung und zeigen andererseits die Richtigkeit der breiten Aufstellung des Salzgitter-Konzerns.“
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